Fragen über Fragen (6) – BerlinFreckles

Es ist Herbst und die Blogstöckchen wirbeln nur so durch die Luft. Nachdem mich letzte Woche eins von ‚Das Frollein‘ traf, erwischte mich jetzt die liebe Sophie von ‚Berlin Freckles‘. Diesmal geht es um den so genannten ‚Liebster Award‘. Bei diesem Award muss man zunächst elf Fragen beantworten, danach sich selbst elf Fragen ausdenken und dann sucht man sich elf Bloggerinnen und Bloggern aus, die man nötigt, die eigenen 11 Fragen zu beantworten.

Ich muss gestehen, dass ich Award- und Stöckchen-Fragen immer gerne beantworte, denn dies befriedigt meinen narzisstisch-exhibitionistischen Mitteilungsdrang. Daher freue ich mich, Sophies Fragen möglichst originell mit Esprit und dem mir eigenen Charme zu beantworten.

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1. Wie kam dein Blog zu dem Namen, den es jetzt hat?

Mein Blog heißt ‚Familienbetrieb‘, weil es in Familien für gewöhnlich sehr betriebsam zugeht. Außerdem hatte ich mich ungefähr zwei Jahre bevor ich den Blog startete, selbstständig gemacht und da war ich vielleicht etwas ‚betriebsblind‘.

[Mmh, die Qualität der ersten Antwort ist noch auf eher fragwürdigem Niveau. Damit gewinne ich vielleicht im Niveau-Limbo, aber der Grimme-Online-Award rückt in weite Ferne. Da muss jetzt mehr kommen.]

 

2. Was war das letzte, das du mit einem Füllfederhalter geschrieben hast?

Das letzte Mal einen Füllfederhalter habe ich im Dezember 2013 beim Erledigen der Weihnachtspost verwendet. Die damit zum Ausdruck gebrachte Wertschätzung gegenüber den Empfängern hat allerdings nicht dazu geführt, dass ich besonders viele Karten zurückbekommen hätte. Eigentlich nur eine. Danke, Mama und Papa!

[Fokus! Ich brauche mehr Fokus bei den Antworten, sonst springen die Leserinnen und Leser ab. Da wundert sich dann auch niemand, dass ich keine Weihnachtskarten bekomme.]

 

3. Mit welchem Ton klingelt dein Mobiltelefon?

Es ist die Vibration und nicht der Klingelton (frei nach Shakespeare).

[Falls nach dieser Antwort überhaupt noch jemand weiterliest – und ich habe da große Zweifel –, muss ich mich jetzt mächtig ins Zeug legen.]

 

4. Gibt’s in deinem Bad Flüssigseife oder ein Seifenstück?

Meistens Flüssigseife. Früher hatte meine Großtante aber immer ein Seifenstück, das durch einen Magneten vom Seifenhalter festgehalten wurde. Das fand ich als Kind sehr faszinierend. Sie hatte außerdem auf dem Fernseher so eine Lampe mit abstehenden Glasfasern, die wie Haare aussahen und ständig die Farbe gewechselt haben. Das fand ich noch faszinierender.

[Reiß dich endlich zusammen! Mit diesen ausschweifenden Antworten gewinnst du keinen Blumentopf, sondern pulverisierst deine Leserinnen- und Leserschaft nachhaltig.]

 

5. Welchen Promi würdest du gern einmal für ein Interview treffen?

Ich denke mit Oliver Kalkofe, Christoph Maria Herbst und Bastian Pastewka könnte man sehr viel Spaß haben – und zwar genau in dieser Konstellation. Statt des Interviews würde ich aber lieber ein Bier mit ihnen trinken gehen. Bin mir allerdings unsicher, ob sie überhaupt mit mir weggehen wollten.

[Wenn sie das hier aus unerklärlichen Gründen lesen sollten, wollen sie garantiert nicht.]

 

6. Welche Fernsehsender sind bei deiner Fernbedienung auf den Tasten 2 und 3?

Auf der Taste 2 ist klassisch das ZDF und auf Taste 3 das Dritte Programm, der RBB. So wie ich es bei meinen Eltern gelernt habe. Aber damals gab es auch nur drei Programme. Und das Dritte war bei uns damals der Südwestfunk. Da kamen zwischen der Werbung immer das Äffle und das Pferdle. Das war toll.

[Ich schweife schon wieder ab! Diese banal-trivialen als menschelnd inszenierten Anekdötchen wirken nicht sympathisch, sondern befremdlich.]

 

7. Welche Kategorie deines Blogs hat die meisten Artikel?

In der ‚Betriebsurlaub‘-Kategorie sind wohl die meisten Artikel. Da sind die Urlaube aus den letzten vier Jahren verbloggt. Wobei ich die ersten beiden Jahre die Urlaubsberichte noch als Facebook-Posts veröffentlicht und später auf den Familienbetrieb-Blog rüber kopiert habe. Für den Föhrien-Urlaub hatte ich einen Blog aufgesetzt, bevor ich dann den Familienbetrieb gestartet habe.

[Falls Sophie beim Lesen dieser Antwort nicht eingeschlafen ist, fragt sie sich bestimmt gerade, wie sie so wahnsinnig sein konnte, mich für diese Fragen zu nominieren. Hoffentlich schadet es nicht ihrer Reputation.]

 

8. Was war dein letzter Fehlkauf?

Das war ein Flaschenhalter-Gürtel fürs Laufen. Er war impraktikabel, unbequem und sah extrem bescheuert aus. Drei Kriterien, die ihn zweifelsfrei zum Fehlkauf abstempeln. Ich habe ihn ganze 20 Meter getragen.

[Die Leserinnen und Leser denken sicherlich, der Computer, auf dem ich diese Antworten schreibe, war vielleicht nicht der letzte, aber sicherlich der größte Fehlkauf, da er es mir ermöglicht, diese Antworten des Grauens zu formulieren und – noch schlimmer – zu veröffentlichen.]

 

9. Woran riechst du gern, weil es so gut duftet?

Babyköpfe riechen wundervoll. Allerdings sind meine Kinder jetzt schon fast elf und acht Jahre alt. Da riechen Köpfe nicht immer gut. Und an den Köpfen fremder Babys zu riechen, ist sozial wenig bis gar nicht akzeptiert.

Frischer Käsekuchen riecht auch sehr gut. Es sollte Wellness-Anwendungen geben, bei denen man sein Gesicht auf frischem, noch warmen Käsekuchen bettet. Ich denke, mit dieser Idee könnte ich reich werden.

[Jetzt hat wahrscheinlich wirklich der oder die Letzte weggeklickt, um sich lieber auf YouTube putzige Katzenvideos anzuschauen. Oder den Computer ganz ausgeschaltet, um sich mit einem stumpfen Löffel ins Bein zu bohren.]

 

10. Was käme auf deinen Wunschzettel, wenn du heute noch einmal 7 Jahre alt wärest?

Dann würde ich mir eine Playstation oder eine Wii wünschen und wenn ich mein eigener Vater wäre, würde ich es nicht erlauben, sondern mir stattdessen ein Buch schenken.

[Toll, jetzt gibst du nicht nur langweilige Antworten, sondern kommst auch noch als streng, technikfeindlich und unmodern rüber. Herzlichen Glückwunsch!]

 

11. Wo gibt es in deinem Wohnort den besten Latte Macchiato?

Ich trinke ja eher Cappuccino. Da gibt es bei uns in Moabit einen ganz hervorragenden im Café „Natürlicher Lebensraum“. Dort ist es total gemütlich, der Kaffee ist sehr lecker und die selbst gebackenen Kuchen sind ein Traum. Da gibt es manchmal auch Käsekuchen. Mein Gesicht durfte ich aber noch nie darauf betten. Schade!

[Hallo? Hallooooo! Liest hier noch jemand? Wahrscheinlich nicht. Ich mach lieber Schluss. War ja ohnehin die letzte Frage.]

 

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Nachdem mein Versuch ein paar elaborierte und spritzige Antworten zu geben, so spektakulär gescheitert ist, traue ich mich nicht, andere Bloggerinnen und Blogger für meine Fragen zu nominieren. Ich liste meine Fragen einfach unten auf und wer Lust hat, beantwortet sie. Ich verrate es auch nicht weiter. Versprochen!

  1. Wozu soll man den Nippel durch die Lasche ziehen?
  2. Ist die Freiheit über den Wolken wirklich grenzenlos?
  3. War der Bossa Nova tatsächlich schuld? Falls ja, woran?
  4. Warum soll man Badehose und Schwesterlein einpacken und an den Wannsee fahren? Wäre es nicht besser, auch noch ein knallrotes Gummiboot mitzunehmen?
  5. Ist es erstrebenswert mit zerrissenen Jeans durch San Francisco zu gehen, wenn man noch niemals in New York war?
  6. Was ist denn immer wieder sonntags?
  7. Würde die Mimi im Bett nicht auch mal gerne etwas anderes außer Krimis lesen?
  8. Soll man tatsächlich Korn trinken, wenn man traurig ist?
  9. Muss ein bisschen Spaß unbedingt sein?
  10. Kommt der Zug in Nirgendwo auch pünktlich an?
  11. Reicht es auch über sechs Brücken zu gehen?

Fragen über Fragen (5) – Frau Schreiberling

Netterweise werde ich immer mal wieder von anderen Bloggerinnen und Bloggern für so genannte Awards oder Stöckchen-Aktionen nominiert. Diesmal hat mich ‘Das Frollein’ vom Blog-Kollektiv ‘Frau Schreiberling’ mit dem ’11er-Stöckchen’ bedacht. Darüber freue ich mich sehr, denn wir lesen uns seit einiger Zeit gegenseitig auf Twitter und dort habe ich @frollein_van_B als sehr humorvolle und geistreiche Twitterin kennen- und schätzen gelernt.

Ich stehe nun in der Pflicht habe nun die ehrenvolle Aufgabe, elf Fragen, die sich ‘Das Frollein’ ausgedacht hat, zu beantworten. Danach sollte ich mir elf Fragen überlegen und an elf Bloggerinnen und Blogger schicken. Ich erlaube mir, auf die Weitergabe des Stöckchens zu verzichten, da ich gerade erst vierzehn bedauernswerte Personen zur Teilnahme am ‘One Lovely Blog’-Award genötigt habe. Ich hoffe, ich komme dafür nicht sieben Jahre in die Elternhölle. Es reicht schon, wenn ich auf den nächsten Elternabend gehen muss.

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1. Bist Du ein Hunde- oder Katzentyp?

Früher wollte ich immer einen Hund haben und schwor meinen Eltern hoch und heilig, immer mit ihm Gassi zu gehen und mich um ihn zu kümmern. Meine Eltern haben trotzdem „Nein“ gesagt.

Heute wollen meine Kinder einen Hund haben und schwören hoch und heilig, immer mit ihm Gassi zu gehen und sich um ihn zu kümmern. Ihre Eltern sagen trotzdem „Nein“. Das ist wohl dieser immer wiederkehrende Kreislauf des Lebens.

Eine Katze wollte ich nie haben. Die Kinder auch nicht.

 

2. Leben mit Kind oder ohne – was ist besser (bitte keine falsche Political Correctness!)?

Wer jemals sein Kind beobachtet hat, wie es engelsgleich schläft, kann bei dieser Frage nur enthusiastisch ausrufen: „Natürlich ist ein Leben mit Kind besser!“ Wer allerdings jemals mit einem präpubertierendem Kind Mathehausaufgaben gemacht hat, wird bei der Beantwortung der Frage ganz kurz zögern.

 

3. Wenn du eine Krankheit heilen könntest – welche wäre das?

Die Männergrippe. Deren Ausrottung käme nicht nur den Männern selbst zugute, sondern auch ihren Partnerinnen und Partnern, die das Elend nicht anschauen und ertragen müssten.

 

4. Es brennt. Was rettest Du aus Deiner Wohnung (abgesehen von Dir und anderen lebenden Haus-/Wohnungsbewohnern)

Ich müsste wohl für die Kinder unzählige Stofftiere, für den Sohn seine zahlreichen Fußbälle und für die Tochter ihre Lieblingsbücher – also alle – retten. Und für beide müsste ich ihre Nintendos sowie ihre Lieblings-DVDs mitnehmen. Die Harry-Potter-Zauberstäbe dürften genauso wenig zurückbleiben wie etliche Utensilien aus der Verkleidungskiste.

Für mich müsste ich die ‚Gelben Seiten‘ sichern, damit ich dann einen Umzugswagen für die ganzen geretteten Sachen bestellen kann.

 

5. Auf welche Sache könntest Du in Deinem Leben am wenigsten verzichten?

Käsekuchen. Wenn die Menschen mehr Käsekuchen essen würden, wäre die Welt ein besserer Ort. Und wahrscheinlich ein übergewichtigerer Ort. Aber das macht nichts.

 

6. Du hast ein Jahr bezahlten Urlaub – was machst Du?

Oh, ein Jahr als Privatier leben? Wie reizvoll. Ich würde die Zeit nutzen, um ein Buch zu schreiben. Der Inhalt ist egal. Hauptsache es ist groß und dick und meine Kinder können es dann für den Biologie-Unterricht zum Blumenpressen verwenden. Das wäre schön.

 

7. Was war der ungewöhnlichste Ort, an dem Du Sex hattest?

Das war … [Leider hat mir der juristische Beistand des Familienbetriebs verboten, diese Frage zu beantworten. Er hat irgendetwas von einem schwebenden Verfahren gemurmelt.]

 

8. An welches Jahr erinnerst Du Dich besonders intensiv?

Für gewöhnlich habe ich schon Schwierigkeiten mich an den vorherigen Tag zu erinnern, da wird es bei einem Jahr schwierig. Aber ich erinnere mich noch recht gut an den Herbst/Winter 2003, weil da die Tochter zur Welt kam – insbesondere die permanente bleierne Müdigkeit ist mir noch sehr präsent.

Anfang 2007 war auch eine sehr intensive Zeit, weil ich da Elternzeit mit dem Sohn hatte. Da konnte ich mich bereits wie ein Privatier fühlen, der nicht ins Büro geht. Allerdings wie ein Privatier ohne Geld und Dienstpersonal. Es war trotzdem schön.

 

9. Warum twitterst Du?

Mir gefällt die Pointenkultur auf Twitter sehr und dass man durch die 140-Zeichen-Begrenzung dazu gezwungen ist, ganz schnell zum Punkt zu kom

 

10. Welche Eigenschaft stört Dich an anderen Menschen am Meisten?

Ich finde Verlogenheit und Aufschneiderei in Kombination mit mangelnder Selbstreflexion und Ignoranz sehr nervig. Allerdings sind das alles Eigenschaften, mit denen diese Personen selbst gut durchs Leben kommen.

 

11. Du hast noch einen Tag zu Leben – was tust Du?

Ich würde ihn mit der Freundin und den Kindern gemeinsam im Bett verbringen. Wir würden den ganzen Tag kuscheln und dabei Musik hören – und da es mein letzter Tag wäre, dürfte glücklicherweise ich die Playlist bestimmen. Außerdem würden wir so viel Käsekuchen essen, bis ich platze. Das wäre dann wohl der Grund, dass es der letzte Tag meines Lebens wäre.

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Antworten von mir zu anderen Awards und Stöckchen-Aktionen findet ihr hier.

Fragen über Fragen (4) – Werden und Sein

Immer mal wieder werde ich netterweise von einigen Bloggerinnen und Bloggern mit so genannten Awards bedacht. Diese Auszeichnungen gehen mit der Verpflichtung ehrenvollen Aufgabe einher, ein paar Fragen zu beantworten, die sich die Bloggerinnen und Blogger ausgedacht haben. Das mache ich natürlich sehr gerne. 

Heute beantworte ich nun die Fragen von Tina von “Werden und Sein”. Dass Tina mich zur Beantwortung ihrer Fragen ausgewählt hat, freut mich sehr, da ich ihren Blog selbst sehr gerne lese. Ich mag an ihren Texten insbesondere, dass sie sehr reflektiert und persönlich über ihren Alltag und ihre eigene Kindheit schreibt, was mich immer wieder zum Nachdenken anregt. Vielen Dank für die Fragen!

[Meine Antworten an Anne vom Blog „Anspruch & Wirklichkeit Schreibwut“ findet ihr hier, die an Das Nuf gibt es hier und die an Papaganda stehen hier.]

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Wenn du eine Sache in deiner Vergangenheit ändern könntest, was wäre es?

Als ich ungefähr zehn Jahre alt war, gab es zur Konfirmation meines Bruders ein riesiges Kuchenbuffet mit unzähligen köstlichen Backwerken. Ich liebe Kuchen, beging aber den amateurhaften Anfängerfehler, als erstes ein Stück Sahnetorte zu essen. Danach war ich so satt, dass ich nichts mehr von den anderen Kuchen probieren konnte. Könnte ich mich noch einmal entscheiden, wählte ich ein Stück Streuselkuchen, um mich dann zur Sahnetorte vorzuarbeiten. Weiterlesen

Fragen über Fragen (3) – Papaganda

Immer mal wieder werde ich netterweise von einigen Bloggerinnen und Bloggern mit so genannten Awards bedacht. Diese Auszeichnungen gehen mit der Verpflichtung ehrenvollen Aufgabe einher, ein paar Fragen zu beantworten, die sich die Bloggerinnen und Blogger ausgedacht haben. Das mache ich natürlich sehr gerne. 

Heute beantworte ich (endlich) die Fragen von Holger von Papaganda. Ich mag seinen Blog sehr, denn er berichtet immer erfrischend aus dem Alltag mit den Kindern, zum Beispiel wie er mit einem seiner Kinder mit Pfeil und Bogen auf die Jagd ging. Vielen Dank für die Fragen!

[Meine Antworten an Anne vom Blog „Anspruch & Wirklichkeit Schreibwut“ findet ihr hier und die an Das Nuf gibt es hier.]

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Was war dein erster Gedanke, als du dein erstes Kind zum ersten Mal zu Hause in Ruhe genießen konntest?

Das erste Mal konnte ich meine Tochter noch im Krankenhaus genießen, als ich sie direkt nach der Entbindung wickeln und anziehen durfte. Ich war überwältigt davon, dass ich jetzt für dieses kleine Geschöpf verantwortlich bin und ihr ganzes Leben beeinflussen werde. Und dabei habe ich ihr einen unglaublich hässlichen verwaschenen altrosafarbenen Strampler angezogen. Sie hat ein bisschen geweint.

 

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Fragen über Fragen (2) – Das Nuf

Immer mal wieder werde ich netterweise von einigen Bloggerinnen und Bloggern mit so genannten Awards bedacht. Diese Auszeichnungen gehen mit der Verpflichtung ehrenvollen Aufgabe einher, ein paar Fragen zu beantworten, die sich die Bloggerinnen und Blogger ausgedacht haben. Das mache ich natürlich sehr gerne.

Heute beantworte ich die Fragen einer meiner absoluten Lieblingsbloggerinnen – Das Nuf. Deswegen habe ich mich besonders über ihre sehr interessanten Fragen gefreut und hoffe, Ihnen mit meinen Antworten gerecht zu werden.

[Meine Antworten an Anne vom Blog „Anspruch & Wirklichkeit Schreibwut“ findet ihr hier.]

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Was haben dich deine Kinder gelehrt?

Meine Kinder haben mich sehr viel gelehrt, aber das würde wohl das gesamte Interview sprengen.

Unter anderem habe ich von den Kindern gelernt, demütig und würdevoll mit Frustrationen umzugehen. Wer zum Beispiel mal mit einem Fünfjährigen mit Ritterfiguren gespielt hat, erfährt sehr schnell, dass die Figuren des Sohnes immer in letzter Sekunde ein magisches Schwert hervorzaubern, mit dem sie sich auch aus der misslichsten Situation befreien können und den Zweikampf erfolgreich beenden. Oder bei Flurfußballmatches mit Kindern kannst du davon ausgehen, dass keiner deiner eigenen Schüsse jemals die Torlinie überquert, während jeder Kinderschuss ein Treffer ist.

Die erhöhte Frustrationstoleranz zahlt sich aber im Berufsleben aus und härtet ab für den Umgang mit ungerechten Chefs und inkompetenten Kollegen.

 

Was hilft dir in den anstrengenden Zeiten (Schlafmangel, Autonomiephase & Co.)?

Das Schlafdefizit in den ersten Monaten mit einem Säugling und insbesondere dieses fast schon folterähnliche immer wieder aus den kurzen Schlafphasen gerissen zu werden, war auf jeden Fall eine Extremerfahrung. Irgendwann hat sich mein Körper aber daran gewöhnt, was ich allerdings mit einem rapiden visuellen Alterungsprozess bezahlt habe.

Die Autonomie beziehungsweise Trotzphasen war mitunter auch recht anstrengend (wobei die Freundin das mehr abbekommen hat als ich), weil die Kinder in diesen Momenten überhaupt nicht mehr zugänglich waren – weder für Argumente noch für klare Ansagen. Da hilft dann nur noch eine gehörige Portion Phlegma, wenn man beispielsweise mit einem brüllenden Kind U-Bahn fährt und die anderen Leute vermutlich hoffen, dass man auf dem Weg zum Exorzisten ist.

Glücklicherweise liegen Schlafmangel- und Autonomiephase aber inzwischen so lange zurück, dass ich mich nicht mehr so gut daran erinnere. Möglicherweise ist die Verdrängung das beste Hilfsmittel. Sonst wäre unsere Tochter wohl Einzelkind geblieben.

 

Was fehlt dir aus dem kinderlosen Vorleben? Ist es für immer verloren? Kommt es wieder und wenn ja, wie?

Da wir schon vor den Kindern ein eher ödes Leben ohne Extremsportarten, ohne spontane Städtereisen und ohne durchgemachte Club-Nächte gelebt haben, gibt es nicht besonders viel, was ich aus dem kinderlosen Vorleben vermisse. Am ehesten noch, nicht auf Elternabende gehen zu müssen. Nicht auf Elternabende gehen zu müssen, ist ein Privileg, dass Nicht-Eltern gar nicht genügend schätzen können. Ich glaube, es gibt wenige Anlässe, zu denen ich mir größeren Unsinn anhören musste als auf Elternabenden, diesen Orten, wo die Zeit still steht und der Dumpfsinn regiert. Aber glücklicherweise müssen wir dieses Schicksal nicht länger erdulden, wenn unsere Kinder von der Schule gegangen sind.

 

Was hast du mit den Kindern für dein Leben dazu bekommen?

Holger von Papaganda hat auf die Frage die schöne Antwort „Ein U-Boot“ gegeben. In diesem Sinn habe ich von der Tochter einen wasserspuckenden Elefanten mit Vogelfüßen bekommen.

Elefant. Mit Vogelfüßen.

Und vom Sohn einen hosenlosen Star Wars – Cast.

Star Wars - Cast. Ohne Hosen.

Außerdem habe ich durch meine Kinder die Möglichkeit bekommen, am Wochenende mit Ihnen im Bett zu kuscheln. Eine Erfahrung, die ich gegen Nichts auf der Welt eintauschen würde.

 

Über welche Tabus im Zusammenhang mit Kindern wird zu wenig geschrieben und was sind deine Erfahrungen dazu (Sexleben als Eltern? Überfordertsein? Die Kinder nervig finden? Wie führt man Beziehungen nach einer Trennung? …)?

Beim Nachdenken über die Frage habe ich bei Google unsystematisch ein paar Anfragen eingegeben, wie „Sex als Eltern“, „Ich finde mein Kind doof/hässlich/unsympathisch“ oder „Ich bin mit meinem Kind überfordert“ (nicht zwangsläufig in Anführungszeichen). Alles Themen, von denen man meinen könnte, dass sie tabuisiert sind. Es gab aber jeweils sehr viele Treffer und zumindest ein paar Foren-Diskussionen dazu.

Ich denke, dass die immer größer werdende Elternblogger-Szene dazu beiträgt, dass über nahezu alle Themen, die mit Kindern zu tun haben, geschrieben wird. Auch über die vermeintlich totgeschwiegenen. Ob diese Themen in einem ausreichenden und angemessenen Maße behandelt werden, ist eine andere Frage.

 

Welche wichtige Frage habe ich im Zusammenhang mit Kindern und Familie total vergessen und was möchtest du dazu loswerden?

Eine essenzielle und wenig thematisierte Elternfrage, der unbedingt auf den Grund gegangen werden sollte, ist, welchen Berufen eigentlich die Eltern von Conni aus der gleichnamigen Kinderbuch-Reihe nachgehen. Mit welchen finanziellen Mitteln sind die überhaupt in der Lage, die drei Millionen verschiedenen und häufig äußerst kostspieligen Hobbies der Tochter zu finanzieren? Und ein großes Haus haben die ja auch noch gekauft. War bestimmt ebenfalls nicht ganz billig. Ist da vielleicht Schwarzgeld im Spiel? Fragen, die nach Antworten verlangen!

Fragen über Fragen (1) – Von Anspruch & (Wirklichkeit) Schreibwut

Immer mal wieder werde ich netterweise von einigen Bloggerinnen und Bloggern mit so genannten Awards bedacht. Diese Auszeichnungen gehen mit der Verpflichtung ehrenvollen Aufgabe einher, ein paar Fragen zu beantworten, die sich die Bloggerinnen und Blogger ausgedacht haben. Das mache ich natürlich sehr gerne.

Die Serie startet mit den Fragen von Anne vom Blog „Anspruch & Wirklichkeit Schreibwut“.

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Was machst du, wenn die Zeugen Jehovas vor deiner Tür stehen?

Ich versuche, sie zu Pasterfaris zu konvertieren. Wenn das nicht klappt, bringe ich sie zu den anderen in den Keller.

 

Welche Snacks liegen neben deiner Tastatur?

Keine Snacks, sondern Kaffee.

 

Wann fliegt Deutschland aus der WM raus?

Nach dem Finale.

 

Mit wem hattest du zuletzt Sex?

Mein PR-Berater hat mir verboten, über sensible private Angelegenheiten zu reden.

 

Wie war’s?

Mein Anwalt hat mir verboten, über sehr sensible private Angelegenheiten zu reden.

 

Findest du meine Fragen zu persönlich?

Geht so.

 

Welches Buch liest du zurzeit?

„Alles wird gut, und zwar morgen“ von Toni Mahoni. Es war ein Geschenk des Verlags.

 

Wirst du es noch zu Ende lesen?

Wahrscheinlich schon. Man muss auch mal hart zu sich selbst sein.

 

Welches Blog ist – neben deinem natürlich – erfrischend anders?

Nieselpriem, weil Henrike dort auf sprachlich ganz hohem Niveau und – wenn es das Thema bietet – mit viel Witz und Ironie ihre Texte veröffentlicht.

 

Wie wäre dein Leben ohne Internet?

Dann wäre es ein Leben.

 

Besser geht’s nicht, wenn…?

Dieser Fragebogen zu Ende ist. :)