Griechenland 2016 – Tag 4: Von streunenden Hunderudeln, Gedanken über Sonnencreme und Judith-Büchern

Es ist 7.45 Uhr, als ich aufwache. Wenn sich meine Schlafphase weiterhin in gleichem Maße sukzessive ausdehnt, werde ich am letzten Urlaubstag richtig lange ausschlafen. Wie so ein junger Mensch.

Die Temperaturen und die leichte Brise sind sehr angenehm und bieten leider keinerlei Ausreden, das für heute eingeplante Joggen ausfallen zu lassen. Da ich diesmal auf eine hündische Laufbegleitung verzichten möchte, schlage ich die andere Richtung des Feldwegs ein. Er verläuft parallel zum Strand und erlaubt einen freien Blick aufs Meer. Das ist sehr schön. Auf der anderen Seite erlaubt er einen freien Blick auf viel trockene Vegetation, illegal entsorgten Müll und ein paar vereinzelte, wahllos in die Gegend gestellte Ferienbungalows die als Zeugnis mangelnden architektonischen Talents gelten können. Das ist nicht so schön.

Irgendwann tauchen am Strand ein paar selbst gebaute Hütten auf. Eigentlich eher Verschläge aus Zeltstangen mit improvisierten Dächern aus verdorrtem Gestrüpp. Wirkt ein wenig wie eine Filmkulisse von „Lost“, wo die überlebenden Passagiere von Oceanic Flight 815 am Strand hausen und von dem schwarzen Smoke-Monster drangsaliert werden.

Lost-Filmkulisse. Mit Smoke-Monster. (Nicht im Bild.)

Ein von Familienbetrieb (@betriebsfamilie) gepostetes Foto am

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Griechenland 2016 – Tag 3: Von geröteter Haut, unentspannter Entspannung und spektakulären Spieleabenden

Wache heute Morgen erst um 7.30 Uhr auf. Körper und Biorhythmus scheinen sich allmählich an den Urlaub zu gewöhnen. Koche Kaffee, setzte mich auf den Balkon und begrüße den Tag. Der Tag grüßt zurück.

Muss eigentlich noch zwei bis drei Arbeits-Emails schreiben, die ich letzte Woche nicht mehr geschafft habe. Das macht man im Urlaub natürlich nur äußerst ungern. (Ersetzen Sie „macht man äußerst ungern“ durch „macht man so gerne wie eine Koloskopie ohne Betäubung“, dann erahnen sie meine gegenwärtige Gefühlslage.) Das Problem sind ja eigentlich nicht die zu schreibenden Mails, sondern die Antworten, die zu erwarten sind und die weitere Arbeit nach sich ziehen.

Die Internet-Verbindung erweist sich aber als äußerst instabil. Sehe das als Zeichen, und beschließe, das Email-Schreiben auf später zu verschieben. Vielleicht auf in so sieben bis zehn Tagen.

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Griechenland 2016 – Tag 2: Von hündischen Laufbegleitern, chilligen Strand-DJs und Einhand-Kniffeln

Es ist 6.30 Uhr und ich bin hellwach. Wahrscheinlich eine Art senile Urlaubsbettflucht. Allerdings ohne aufs Klo zu müssen.

Trete auf den Balkon, um zu sehen, was der Tag klimatisch und meteorologisch so bringen wird. Der Himmel ist leicht bedeckt, es weht ein laues Lüftchen und die Temperaturen liegen bei knapp 20 Grad. Eigentlich ideale Bedingungen, um Laufen zu gehen. Also, wenn es im Urlaub morgens um halb Sieben überhaupt ideale Laufbedingungen geben kann.

Aber wer abends Feta und Moussaka mit fettreicher Béchamelsauce in industriellen Mengen verzehrt und dazu ordentlich Bier trinkt, der muss halt morgens laufen. Ein den Körperkult unangemessen überhöhendes Postulat, das eigentlich kultur- und gesellschaftskritisch hinterfragt gehört, aber durchaus seine Berechtigung hat, möchte man doch nach 14 Tagen Urlaub nur ungern die Heimreise als Moby-Dick-Look-Alike antreten.

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Griechenland 2016 – Tag 1: Von mcgyverhaften Internetverbindungen, egoistischem Baden im Meer, herausfordernden Großeinkäufen und bemerkenswerten Abendessen

Wache um 7.30 Uhr auf. Der Rest der Familie schläft noch. Beginne den Tag, indem ich am Laptop eine Internet-Verbindung herstelle. Wie sich herausstellen soll, ist dies ein Unterfangen, das sich einfacher anhört, als es tatsächlich ist.

Die Urlaubskasse immer im sparsamen Blick checke ich zunächst die WLAN-Netzwerke in der Gegend. Finde tatsächlich ein Offenes von einem nahegelegenen Ressort und versuche, mich einzuwählen. Der Rechner ruckelt, rödelt und röchelt. Nach einer gefühlten Ewigkeit gibt er schließlich auf und schüttelt den imaginären Kopf. Keine Verbindung möglich!

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Griechenland 2016 – Vorbereitung (1): Von Mittelfingern, Intellektuellen-Who-is-Whos, wirtschaftlichen Problemen und Oliven

Noch zwei Tage, dann ist es wieder so weit: Der alljährliche Familienurlaub. Diesmal leider ohne unsere Freunde aus Bonn. Diverse Bauernhof-Aufenthalte, Judo-Camps sowie Besuche bei Großeltern ließen sich nicht so koordinieren, dass wir zwei gemeinsame Wochen zum Verreisen finden konnten. Und unsere Anträge bei den jeweiligen Kultusministerien, die Sommerferien in Nordrhein-Westfalen und Berlin auf zehn Wochen auszudehnen, wurden aus nicht nachvollziehbaren Gründen abgelehnt. Bürokratische Kleingeister! Da muss sich dann auch niemand wundern, wenn die Politikverdrossenheit steigt und die Wahlbeteiligung sinkt.

Nach vier Jahren Bretagne- oder Nordseeurlauben wollen wir dieses Jahr endlich mal wieder Sonne satt haben. Wir wollen am Strand brutzeln wie die gleichnamigen Würstchen und testen, was die Sonnencreme mit dem Lichtschutzfaktor 50 taugt, die wir schon vor Jahren für teures Geld erworben haben, aber nie benutzen mussten.

Strandurlaub. Symbolbild.

Strandurlaub. Symbolbild.

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