Auch dieses Jahr steigert der musikalische Adventskalender die Vorfreude auf das Weihnachtsfest ins Unermessliche. Diesmal mit ganz vielen phantastischen Gastautorinnen und Gastautoren, die ihre liebsten Lieder zur Weihnachtszeit vorstellen. Viel Spaß beim Hören!
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Heute weht wieder ein wenig internationaler Flair durch den musikalischen Adventskalender. Paula lebt in Österreich – laut eigener Aussage – neben einem Kürbisacker. Ihr Mann und ihre beiden Zwillingssöhne dienen ihr als Quelle und Inspiration für Geschichten, die sie auf ihrem Blog ‘bleibCOOLmami‘ veröffentlicht. Und dabei ist sie so lustig, dass Josef Hader, der wohl bekannteste österreichische Kabarett-Export nur noch als dröger Langweiler herkommt, der den Witz von Grabreden versprüht. Wir alle sollten mehr ‘bleibCOOLmami’ lesen, dann wäre die Welt ein besserer Ort. Zumindest ein Ort, an dem viel gelacht wird.
Aus möglicherweise missionarischen Gründen hat Paula ein sehr traditionelles österreichisches Weihnachtslied aus dem 19. Jahrhundert ausgesucht, dessen Interpretation durch Rosa-Mystica dem musikalischen Adventskalender mehr als würdig ist.
Bei ‘bleibCOOLmami’ wird’s scho glei dumpa
Herzlichen Dank, lieber Christian, für die Einladung, den musikalischen Adventskalender mitzugestalten. Das habe ich sehr gerne gemacht. Ich benötigte lediglich vier Tage, drei Nächte, achtundvierzig Lebkuchensterne und eine Packung Ohropax für die Liedauswahl und kenne nun eintausendneunhundertdreiundfünfzig YouTube Weihnachtsvideos.
Da ich hier nicht dumm dastehen und mit schlechtem Musikgeschmack glänzen wollte, fiel „Last Christmas“ schon mal weg und so viele andere Weihnachtslieder kannte ich bis zum Beginn meiner Recherchen nicht. Die Qual der Wahl und das stundenlange Stöbern auf YouTube mit dem damit einhergehenden Verzehr von Lebkuchensternen zum Zwecke des Erzeugens der Weihnachtsstimmung verschafften mir bereits im Oktober* eine wärmende Schicht Winterspeck. Danke.
*Psst, liebe Leser, Christian ist ein Planungsperfektionist und hat die Einladungsmails schon im Oktober versandt, während andere Menschen ihre Sommersandalen wegräumen und erst zwei Monate später an die Beschaffung der ersten Geschenke denken.
Ein herzeigbares Video musste also her und letztendlich habe ich mich entschlossen, eines meiner „Herzenslieder“ vorzustellen: Es wird scho glei dumpa. Das Lied ist uralt – noch älter als ich – und stammt aus Österreich, wie ich. Das ist aber nicht der Grund, weswegen es zu meinem Herzenslied wurde, sondern folgender:
Wann immer ich das Lied höre, erinnere ich mich an die erste Zeit mit meinen Söhnen. Damals, im Advent vor vier Jahren, saß ich tagtäglich auf der Neonatologie Intensivstation und sang meinen Kindern stundenlang unzählige Weihnachtslieder aus einem Kinderliederbuch vor. Darunter war auch „Es wird scho glei dumpa“. Mit diesem Lied verbinde ich eine ganz besondere Stimmung. Die Technik der Intensivmedizin rückte in den Hintergrund, Sorgen wurden kleiner und Ruhe und Geborgenheit machten sich breit, denn Singen heilt die Seele. Es war für mich ein Lied der Hoffnung: Alles wird gut.
„Aft wern ja mei Schlaferl a sorgenlos sein,
aft kann i mi ruahli aufs Niederlegn gfrein.“
Mein Mann übrigens schlief beim Zuhören immer ein, die Krankenschwestern zogen sich diskret zurück und unsere Söhne gediehen prächtig.
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Liebe Paula, vielen Dank für dieses Schmuckstück des österreichischen Weihnachtsliedgutes.
Lesen Sie mehr von ‘bleibCOOLmami’:
- Blog ‘bleibCOOLmami’
Christian Hanne, Jahrgang 1975, hat als Kind zu viel Ephraim Kishon gelesen und zu viel “Nackte Kanone” geschaut. Mit seiner Frau lebt er in Berlin-Moabit, die Kinder stellen ihre Füße nur noch virtuell unter den elterlichen Tisch. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für Käsekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigermaßen stabil.
Sein neues Buch “Wenn ich groß bin, werde ich Gott” ist im November erschienen. Ebenfalls mehr als zu empfehlen sind “Hilfe, ich werde Papa! Überlebenstipps für werdende Väter”, “Ein Vater greift zur Flasche. Sagenhaftes aus der Elternzeit” sowie “Wenn’s ein Junge wird, nennen wir ihn Judith”*. (*Affiliate-Links)
Jetzt bin ich ganz gerührt ob der Lobhudelei <3 und hoffe, dass Josef Hader nicht allzu sehr beleidigt ist.
Das mit dem Kürbisacker stimmt jedes zweite Jahr. Dieses Jahr durften wir uns an Mais erfreuen. Das ist praktisch, weil man beim Verstecken spielen immer wieder eine schöne Auszeit von den Kindern hat.
Danke noch einmal, lieber Christian, für die Einladung, eines deiner Türchen zu gestalten.
Es war mir eine große Freude, dass du mitgemacht hast!
LG, Christian
Mit Pipi in den Augen geliked.
*reicht Toilettenpapier*
Mit Pipi in den AUGEN geliked!