Familien-Gedöns der Woche (512)

Die DSGVO, so beliebt wie Zitronat, Orangeat, Rosenkohl und Kapern. Daher auch diese Woche der Hinweis: Durch die eingebetteten Posts der diversen Social-Media-Plattformen können deren Betreiber wahrscheinlich irgendetwas herausfinden, was Sie im Internet so machen. Und zwar weil ich die Posts nicht hinter leserinnenunfreundlichen opt-in-Verfahren versteckt habe. Wenn Sie das nicht möchten, ziehen Sie am besten schnell weiter. Allen anderen viel Spaß beim Lesen.

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Wie jeden Freitag, das beste Familien-Gedöns der Woche. Auch diesmal ist die Auswahl gekennzeichnet durch Intransparenz, Subjektivität und Inkompetenz.

„Meinen Augen ist schon ganz schwindelig vom Rollen“ Denke, K2 genießt die Familienzeit im Urlaub.

— MammaMia (@mammmamia.bsky.social) Jul 25, 2024 at 13:08
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Eine kleine Wochenschau | KW29-2024

Zum Sonntagabend gibt es meine semi-originellen Gedanken und semi-spannenden Erlebnisse aus der abgelaufenen Woche. Manchmal banal, häufig trivial, meistens egal.


15. Juli 2024, Berlin

C. hat Geburtstag. Die Tochter hat ihm einen Schokoladenkuchen gebacken und mit einer aus Smarties gelegten 21 verziert. Mit den restlichen Smarties, dem obligatorischen Tier-Zug aus dem Hause Tchibo und einer Happy-Birthday-Girlande dekoriert sie einen 1a-Geburtstagstisch. Ich überlege, die Wohnung morgens mit Rolf Zukowskis „Wie schön, dass du geboren bist“ zu beschallen, lasse es aber bleiben, um C. nicht zu überfordern.

Der Kuchen bleibt dann bis abends unberührt. C. macht sich nicht so viel aus Süßem. Was stimmt mit dem Jungen nicht? Zucker, Fett und Schokolade, what’s not to like? Als ich später ihn die Küche gehe, sehe ich, wie er einen Pizzakarton sehr akkurat klein faltet, bevor er ihn im Papiermüll entsorgt. Das versöhnt mich ein wenig.

Titelbild mit einem positiven Coronatest, bei dem der zweite Strich ganz dünn ist
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Eine kleine Wochenschau | KW28-2024

Zum Sonntagabend gibt es meine semi-originellen Gedanken und semi-spannenden Erlebnisse aus der abgelaufenen Woche. Manchmal banal, häufig trivial, meistens egal.


08. Juli 2024, Berlin

Heute ist Sei-nochmal-ein-Kind-Tag. Bevor ich ihn feiere, wüsste ich gerne, wie alt das Kind ist, das ich nochmal sein soll. Ich wäre ungern wieder neun oder zehn. Dann müsste ich Hausaufgaben machen, um acht ginge es ins Bett und meine Fernseh- und Handyzeiten wären reglementiert. (Okay, als ich neun war, gab es noch gar keine Handys. Beziehungsweise sie hatten die Größe von Schrankkoffer und waren Millionären vorbehalten.)

Drei fände ich als Alter dagegen ganz okay. Dann könnte ich ein Mittagsschläfchen machen. Erst als Erwachsener ist einem klar, dass man das damals viel zu wenig geschätzt hat.

Titelbild mit einer pyramidenförmigen Lichtinstallation
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Eine kleine Wochenschau | KW27-2024

Zum Sonntagabend gibt es meine semi-originellen Gedanken und semi-spannenden Erlebnisse aus der abgelaufenen Woche. Manchmal banal, häufig trivial, meistens egal.


01. Juli 2024, Berlin

Trete vor der Haustür in ein Kaugummi. Bemerke das erst in der Küche, als ich bei jedem Schritt ein “Klebegeräusch” mache. Da lobe ich mir Singapur. Dort ist Kaugummikauen verboten. Die Strafen für Zuwiderhandlungen liegen im vierstellige Euro-Bereich.

So weit möchte ich gar nicht gehen. Mir würde es reichen, meine verklebten Sohlen an dem T-Shirt der Person abzurubbeln, die den Kaugummi auf den Bürgersteig gespuckt hat. Ich würde den Schuh sogar vorher ausziehen.

Titelbild mit einem Spielzeug-Laptop für kleine Kinder
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Eine kleine Wochenschau | KW25/26-2024

Zum Sonntagabend gibt es meine semi-originellen Gedanken und semi-spannenden Erlebnisse aus der abgelaufenen Woche. Manchmal banal, häufig trivial, meistens egal.


17. Juni 2024, Berlin

Meine Eltern haben Hochzeitstag. 60-jährigen. In Worten sechzigjährigen. Diamantene Hochzeit also.

Anlässlich dieses Jubiläums erhalten sie unter anderem ein Glückwunschschreiben der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin. Zwei Tage später erklärt Malu Dreyer ihren Rücktritt. Weil ihre Kraft und Energie nicht mehr für die Ausübung des Amtes ausreichen. Ich gehe aber nicht davon aus, dass ihr diese Erkenntnis kam, als sie den Brief an meine Eltern unterschrieb.

Titelbild mit einem handgemalten Werbeschild für französischen Honig, mit einer Biene mit roter Mütze.
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Eine kleine Wochenschau | KW24-2024

Zum Sonntagabend gibt es meine semi-originellen Gedanken und semi-spannenden Erlebnisse aus der abgelaufenen Woche. Manchmal banal, häufig trivial, meistens egal.


10. Juni 2024, Berlin

Noch zwei Tage bis zum mündlichen Abi. Der Sohn erzählt, er habe heute zwei Stunden am Stück gelernt. Mehr als in der ganzen letzten Woche zusammen. Ich denke, das wird am Mittwoch eine sehr interessante Prüfung.

Der Sohn macht fast auf den Tag genau drei Jahrzehnte nach mir Abitur. Das klingt sehr unschön. Drei Jahrzehnte. Aber es ist nicht zu leugnen. Vor allem, weil wir am Wochenende 30-jähriges-Abi-Treffen im Westerwald hatten. Ich konnte nicht hinfahren, aber in der WhatsApp-Gruppe wurden fleißig Bilder geteilt. Auf den Fotos waren allerdings nicht meine alten Klassenkamerad*innen, sondern irgendwelche alten Menschen. Merkwürdig.

Titelbild mit einem Straßenlaternen-Aufkleber, auf dem ein Hamster abgebildet ist und unter dem steht: Ghetto Herbert
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Eine kleine Wochenschau | KW23-2024

Zum Sonntagabend gibt es meine semi-originellen Gedanken und semi-spannenden Erlebnisse aus der abgelaufenen Woche. Manchmal banal, häufig trivial, meistens egal.


03. Juni 2024, Berlin

Kundentermin. Zunächst gemeinsames Mittagessen, anschließend Strategie-Workshop. Eine jüngere Kollegin, nicht älter als Mitte 20, fragt in der Kaffeepause, ob sie Kekse und Kuchen besorgen solle.

Die Ü45-Männer im Raum werden blass. Da wir nicht mehr über den Stoffwechsel von Teenagern verfügen, müssen wir, um ein Stückchen Gebäck kalorisch zu verarbeiten, mindestens achteinhalb Stunden Ausdauersport treiben. Nur dann können wir hoffen, nicht mehr als anderthalb Kilo zuzunehmen. Aus Rücksicht auf uns wird auf Süßes verzichtet.

Titelbild mit einem Toastbrot auf dem mit Nutella zwei Augen und ein Strichmund gemalt wurden
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Eine kleine Wochenschau | KW22-2024

Zum Sonntagabend gibt es meine semi-originellen Gedanken und semi-spannenden Erlebnisse aus der abgelaufenen Woche. Manchmal banal, häufig trivial, meistens egal.


27. Mai 2024, Berlin

Interessante Mail im Spam-Ordner: ein Liebeszauber-Angebot. Mit diesem kannst du eine Person, die du heimlich begehrst, besessen von dir machen.

Das Vorgehen ist denkbar einfach: Termin ausmachen, Informationen zu der begehrten Person bereitstellen (Name, Geburtsdatum, Foto (auch verpixelt möglich), was alles datenschutzrechtlich etwas bedenklich ist), dann wird der Liebeszauber ausgesprochen und zum Schluss gibt es eine Bestätigungsmail. Letzteres klingt mehr nach deutscher Bürokratie als nach magischer Amore, ist aber von größter Wichtigkeit. Die Nachricht enthält eine Nummer, die du benötigst, falls du den Liebes-Zauber wieder aufheben lassen willst, weil dir die vormals angebetete und nun liebesverzauberte Person inzwischen so richtig auf den Zeiger geht.

Ach ja, bezahlen musst du das Ganze natürlich auch. Das ist zurzeit aber ein richtiger Schnapper. Mit dem exklusiven Sama-Drishti-Discount, bezahlst du statt 230 Euro nur 30 Euro. Eine Ersparnis von 87 Prozent. Wer da nicht zuschlägt, ist selbst schuld.

Oder man gesteht dem auserwählten Menschen einfach so seine Zuneigung, ohne auf irgendwelchen Hokuspokus zurückzugreifen. Das ist noch billiger.

Titelbild mit Spruch in orangener Farbe auf einer Hauswand: Frauen bildet Banden!
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Eine kleine Wochenschau | KW21-2024

Zum Sonntagabend gibt es meine semi-originellen Gedanken und semi-spannenden Erlebnisse aus der abgelaufenen Woche. Manchmal banal, häufig trivial, meistens egal.


20. Mai 2024, Berlin

Pfingstmontag. Einer dieser Feiertage, bei denen du nicht so richtig weißt, warum sie existieren. Was dir aber egal ist. Einem geschenkten Feiertag-Gaul, schaut niemand ins Frei-Maul.

An Pfingsten wird daran gedacht, dass der Heilige Geist über die Jünger kam. Die waren, nachdem Jesus gen Himmel gezogen war, vollkommen verängstigt und orientierungslos. Dann erschien der Heilige Geist, wer auch immer das ist, und alles war tutti. Auch mit diesen Informationen bleiben sehr viele Fragen rund um Pfingsten offen. Aber, wie gesagt, das ist unerheblich, sofern du an dem Tag nicht arbeiten musst. (Stichworte: geschenkt, Feiertag-Gaul, Frei-Maul)

Heute ist außerdem Sei-ein-Millionär-Tag. Ein Gedenktag, der im Gegensatz zu Pfingsten sehr einfach zu verstehen ist. Die Umsetzung ist dennoch herausfordernd. Sagt zumindest unser Bankkonto.

Titelbild mit einem Holzschild, auf dem in roter Farbe steht: Hier ist kein Hundeklo
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Eine kleine Wochenschau | KW20-2024

Zum Sonntagabend gibt es meine semi-originellen Gedanken und semi-spannenden Erlebnisse aus der abgelaufenen Woche. Manchmal banal, häufig trivial, meistens egal.


13. Mai 2024, Berlin

Heute Theaterbesuch. Im Berliner Ensemble. „Die Dreigroschenoper“. Die zählt zu meinen – vielen – Bildungslücken. Ich habe sie noch nie gesehen und auch versäumt vorab eine Zusammenfassung zu lesen, um zu wissen, um was es geht. Lediglich der Name Mackie Messer ist mir geläufig.

Von Brecht habe ich bisher „Der gute Mensch von Sezuan“ und „Der kaukasische Kreidekreis“ angeschaut. Das hilft mir aber bei dem Dreigroschenoper-Inhalt nicht weiter. Brecht ist ja nicht wie Dan Brown, wo du nur ein Buch lesen musst, um alle zu kennen. (Rätsel, katholische Kirche, Verschwörung)

Die Aufführung im Berliner Ensemble hinterlässt einen bleibenden Eindruck bei mir. Auf dem gesamten Heimweg habe ich das Lied von Mackie Messer im Kopf. Auch noch nachts, als ich aufwache und aufs Klo muss.

Titelbild mit einem Foto einer Pusteblume auf einer grünen Wiese
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