Donnerstagmorgen, kurz nach halb neun. Die Temperaturen: angenehm, die Luft: klar, Lissabon: in warmes Licht getaucht, der Tejo: schimmert bläulich. Ideale Bedingungen für meine morgendliche Laufrunde.
Zumindest in der Theorie. In der Praxis laufe ich nicht und runde auch nicht. Stattdessen liege ich bäuchlings auf dem Bürgersteig. An der Avenida Infante Dom Henrique, auf Höhe des Fähranlegers Terreiro do Paço, an dem die Pendler von der anderen Uferseite ankommen. Mit blutigen Knien, Ellenbogen sowie schmerzenden Händen.
Also, nicht die Pendler haben aufgeschlagene Knie und Ellenbogen und ihnen schmerzen auch nicht die Hände, sondern mir. Das ist unideal. Nicht nur für morgendliche Laufrunden, sondern in allen Lebenslagen.


Christian Hanne, Jahrgang 1975, hat als Kind zu viel Ephraim Kishon gelesen und zu viel “Nackte Kanone” geschaut. Mit seiner Frau lebt er in Berlin-Moabit, die Kinder stellen ihre Füße nur noch virtuell unter den elterlichen Tisch. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für Käsekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigermaßen stabil.
Sein neues Buch “Wenn ich groß bin, werde ich Gott” ist im November erschienen. Ebenfalls mehr als zu empfehlen sind “Hilfe, ich werde Papa! Überlebenstipps für werdende Väter”, “Ein Vater greift zur Flasche. Sagenhaftes aus der Elternzeit” sowie “Wenn’s ein Junge wird, nennen wir ihn Judith”*. (*Affiliate-Links)