Beim Recherchieren für meinen Blog stoße ich immer wieder auf interessante Artikel, die zu gut sind, um sie nicht weiterzuempfehlen.
- Im Nachgang zur abgelaufenen Fußball-Weltmeisterschaft hat das Nuf darüber geschrieben, wie sie als Nicht-Fußballfan der Fußball-Hype während der WM gestört hat, dem sich eigentlich niemand entziehen kann. Selbst als Fußball-Fan kann ich die meisten ihrer Punkte gut nachvollziehen.
- Die andere Seite beschreibt Lena auf ihrem Blog “Xeledons Spiegel”. Sie war als großer Fußball-Fan davon genervt, sich immer wieder von Nicht-Fans demonstrativ anhören zu müssen, dass sie kein Fußball schauen. Besonders sympathisch macht Lena, dass sie laut eigener Aussage noch nie das Wort “Schland” benutzt hat (genau wie ich). Allerdings hat sie es jetzt einmal geschrieben (genau wie ich).
- Auch Frau Müller ist eine gewisse Erleichterung anzumerken, dass die Fußball-WM nun vorbei ist. So kann sie jetzt endlich das Deutschlandtrikot wieder waschen, das nicht mehr nur stank, sondern schon alleine laufen konnte und kurz davor war, “Mama” zu sagen. Für mich besteht der größte Vorzug des WM-Endes darin, endlich wieder auf eine einigermaßen normale Ernährung umsteigen zu können, die nicht zu 90 Prozent aus Fleischwaren besteht, die vor dem Fernseher verzehrt werden.
- Frau Chamailion sinniert auf ihrem Blog über die Frage, ob Kindergeburtstage, die mit mehrstöckigen Motivtorten, genähten Kleidern für die kleinen Gästen und farblich perfekt abgestimmter Deko die Ausmaße türkischer Hochzeiten annehmen und über die dann stolz auf diversen Blogs berichtet wird, überhaupt von den Kindern gewollt sind oder eher die Bedürfnisse der Eltern befriedigen. Selbstverständlich können alle Eltern die Geburtstage ihrer Kinder so gestalten, wie sie das gerne möchten und die Gründe dafür sind auch egal. Ich persönlich finde die beschriebenen Geburtstagsexzesse aber auch übertrieben. An meinen eigenen Kindergeburtstagen war dagegen immer der Höhepunkt, wenn mein Vater abends die Gäste in unserem Familienkombi nach Hause fuhr und sich die Kinder auf der Rückbank und im Kofferraum stapelten. Unbezahlbar!
- Maximilian Buddenbohm hat einen sehr eindrücklichen Artikel darüber veröffentlicht, wie er mit seinen Söhnen über das Thema Krieg gesprochen hat und warum es keinen Sinn macht, ein solches Thema, so bedrückend es auch sein mag, auszublenden. Sehr schön bringt es sein Sohn II auf den Punkt, wie Kriege vermieden werden könnten: “Wenn nur genug in der Mannschaft der lieben Menschen sind, dann gibt es auch keinen Krieg.” Man mag das als kindlich-naiv abtun, aber es steckt sehr viel Wahrheit darin.
- Christine von “Mama arbeitet” führt sehr lehrreich in das TQM-Konzept ein: Total Quality MOMagement. Insbesondere den Punkt 8 zu ‘Offenes Unternehmensklima’ mit dem Hinweis, dass gemeinsames Löffeln aus dem Nutella-Glas das Betriebsklima fördert, sollte sich jede Familie zu Herzen nehmen. Und der Nutella-Profi erkennt auf dem dazugehörigen Bild, dass es dabei besonders hilfreich ist, die Länge der Löffel an die Größe des Glases anzupassen.
- In einem Gastbeitrag auf dem Herzmutter-Blog von Janina schreibt Anna vom Winterbaby-Blog über die Verspießerung, die mit dem Elterndasein einhergeht und durch die beispielsweise Urlaubsziele eher nach dem Kriterium ‘Kinderkompatibilität’ als ‘exotische Destination’ ausgesucht werden, die Wohnungseinrichtung durch Funktionalität und weniger durch dekorativen Chic besticht und dafür sorgt, dass ein aufregendes Nachtleben zu einem früheren kinderlosen Leben gehört. Persönlich kann ich dazu nur sagen, dass es von Vorteil ist, wenn man schon vor den Kindern spießig und langweilig war, dann fällt es später gar nicht so auf.
Christian Hanne, Jahrgang 1975, hat als Kind zu viel Ephraim Kishon gelesen und zu viel “Nackte Kanone” geschaut. Mit seiner Frau lebt er in Berlin-Moabit, die Kinder stellen ihre Füße nur noch virtuell unter den elterlichen Tisch. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für Käsekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigermaßen stabil.
Sein neues Buch “Wenn ich groß bin, werde ich Gott” ist im November erschienen. Ebenfalls mehr als zu empfehlen sind “Hilfe, ich werde Papa! Überlebenstipps für werdende Väter”, “Ein Vater greift zur Flasche. Sagenhaftes aus der Elternzeit” sowie “Wenn’s ein Junge wird, nennen wir ihn Judith”*. (*Affiliate-Links)