Adventskalender 2025 – Tag 24: Heiligabend

05:15 Uhr
„Wann ist Bescherung?“ Die Kinder stehen neben deinem Bett und schauen dich erwartungsvoll an.
Du murmelst: „Heute Abend… wenn’s dunkel ist…“ und hoffst, die Kinder ziehen ab und das Thema ist erledigt.
Spoiler: Ist es nicht.

05:19 Uhr
„Wann ist es dunkel?“ Die Kinder sind zurück.
„Später. Schlaft weiter.“
Niemand schläft weiter.

05:45 Uhr
Alle sind offiziell wach. Du stehst in der Küche, kochst Kaffee und diskutierst mit Kind 1, ob man heute ausnahmsweise Dominosteine zum Frühstück essen darf. Kind 2 isst schon welche.

Schwarzer Hintergrund auf dem in gelber Schrift Heiligabend steht
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Adventskalender 2025 – Tag 23: Weihnachtsbaum

Der Weihnachtsbaum – heidnisches Traditionssymbol, das zur Weihnachtszeit aus keiner Kirche wegzudenken ist. Und nicht aus Shopping-Malls, Parfümerien oder Autohäusern. Drei Wochen lang ist er der Star im Wohnzimmer – anschließend landet er mit Lichterketten-Trauma auf der Straße.

Hellgrüner Hintergrund auf dem "Weihnachtsbaum" steht.
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Adventskalender 2025 – Tag 22: Weihnachtslieder

Weihnachtslieder – der unvermeidliche, allgegenwärtige Dezember-Soundtrack, der dich ein bisschen sentimental werden lässt, während du gleichzeitig vorm Nervenzusammenbruch stehst.

Ab dem 1. Advent gibt es kein Entrinnen: Im Radio, im Supermarkt, auf dem Weihnachtsmarkt, in Reels, im Fahrstuhl, beim Zahnarzt. Wenn du Pech hast, sogar im Fitnessstudio – überall Weihnachtslieder. So viel „Friede auf Erden“ – und so viele Menschen kurz vor der inneren Eskalation.

Dunkelroter Hintergrund, auf dem in weißer und dunkelrosafarbener Schrift "Weihnachstlieder" steht.
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Adventskalender 2025 – Tag 21: Krippenspiel

Das Krippenspiel – der Eurovision Song Contest am 24. Dezember: mit Kostümen, Drama und der großen Frage: Wer gewinnt das Televoting beziehungsweise bekommt den längsten Applaus?

Hellgrüner Hintergrund in der in brauner und roter Schrift KrippenSpiel steht.
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Adventskalender 2025 – Tag 20: Weihnachtspost

Als würden Geschenkestress, Plätzchen-Backmarathon und drei Weihnachtsfeiern – mit Wichteln – nicht ausreichen, packst du dir im Dezember noch einen Punkt auf die Wie-bekomme-ich-im-Advent-garantiert-einen-Burnout-Liste: Weihnachtspost. Persönlich, liebevoll, handschriftlich. Also alles, was du seit dem Abitur erfolgreich vermieden hast.

Früher war das einfach: Deine Eltern setzten sich am vierten Advent an den Küchentisch, holten den guten Füller raus und schrieben 25-mal: „Frohe Weihnachten und ein gesegnetes neues Jahr. Familie Lohse.“ Fertig war die Weihnachtskarten-Laube.

Heute reicht das nicht mehr: Heute musst du zeigen, dass du emotional reflektiert, kreativ UND leicht ironisch bist – mit sympathischem Hang zur Besinnlichkeit. Viel Spaß.

Leuchtend gelber Hintergrund auf dem in roter und blauer Schrift steht: WeihnachtsPost
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Adventskalender 2025 – Tag 19: Gabriel

Gabriel – einer der Erzengel Gottes und so etwas wie der Projektmanager der Weihnachtsgeschichte. Ohne ihn wäre das eine ziemlich chaotische Nummer: fragwürdige Schwangerschaft, ratlose Teenagerin, überforderter Zimmermann, Geburt im Stall und überall Schafe. Was für ein Clusterfuck.

Rosa Hintergrund auf dem in dunkelrosa steht: Gabriel
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Adventskalender 2025 – Tag 18:  Lichterketten

Lichterketten in der Adventszeit – wo es nichts gibt zwischen „nur ein paar warme Lichtakzente“ und „Weihnachtstechno in Sibirien“.

Das Unheil beginnt mit dem Satz: „Lass’ uns mal die Weihnachtskiste aus dem Keller holen.“

Du steigst hinab in die Katakomben deines Hauses und kommst zurück mit einem altersschwachen Karton, nur noch zusammengehalten von Gaffer-Tape und leisem Beten. Auf dem Deckel steht mit schwarzem Edding: „WEIHNACHTEN – NICHT WEGWERFEN!”

Aus der Kiste blickt dich ein pausbackiger Engel ohne Flügel an und du erinnerst dich, vor einigen Jahren gesagt zu haben: „Den müsste man mal reparieren.”

Darunter Reste von Lametta und Kunstschnee verteilt auf einem Meer von Lichterketten. Wie viele? Unmöglich zu sagen. Fünf, zehn, zwanzig? Alle miteinander verknotet zum Kabelsalat der Hölle. Du verfluchst dein Vergangenheits-Ich, das die Ketten nicht ordentlich verpackt hat.

Dunkelgrauer Hintergrund auf dem in gelber Schrift steht: Lichterketten
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Adventskalender 2025 – Tag 17: Wichteln

Wichteln – die Escape-Room-Variante des Schenkens. Alle sitzen in einem Raum, keiner weiß, wie er da reingeraten ist, jeder versucht, irgendwie heil wieder rauszukommen – und am Ende schaust du dir dein Geschenk an und fragst dich: „Dafür hat jemand Geld ausgegeben?“

Erfunden wurde das Wichteln von Menschen, die sich gesagt haben: „Geschenke kaufen ist super stressig. Lass uns das Ganze noch komplizierter machen: Mit Regeln, Erwartungsdruck und kollektivem Fremdschämen.“

Inzwischen wird überall gewichtelt: in der Kita, in der Grundschule, im Büro, im Chor, im Sportverein, in WhatsApp-Gruppen mit Leuten, deren Nummer du nicht mal gespeichert hast. Wenn du Pech hast, bist du im Dezember in vier verschiedenen Wichtelkreisen. Du brauchst dann keinen Adventskalender – du brauchst einen Projekt-Geschenke-Manager.

Grüner Hintergrund auf dem in roter Schrift steht: Wichteln
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Adventskalender 2025 – Tag 16: Hallmark Movies

Hallmark Movies – ein Paralleluniversum, auf das du stößt, wenn du bei deinem Streamingdienst-Anbieter „Weihnachten“ in die Suchmaske eingibst und sehr weit nach unten scrollst. Dann erscheinen irgendwann Filmposter, die aussehen wie die Antwort auf die Frage: „Wie sehr kann man ein Bild airbrushen?“ und du denkst: „Krass, das wurde gedreht?“

Die Filme heißen alle gleich („A Christmas Love“, „Christmas in Love“, „Love at Christmas”), die Schauspieler sehen sich verwirrend ähnlich – weiß und blond oder brünett – und der Plot ist exakt immer derselbe, nur die Farbe der Pullover ändert sich.

Dunkelrosa Hintergrund auf dem steht: Hallmark Movie
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Adventskalender 2025 – Tag 15: Mandarinen und Nüsse

Mandarinen und Nüsse – die Feigenblätter der Weihnachtsvöllerei. Das Vitamin-C- und Omega-3-Deckmäntelchen, mit dem wir unser schlechtes Gewissen verhüllen, wenn wir wieder zum Dominostein statt zum Obst greifen.

Denn jedes Jahr läuft es im Advent gleich ab. Du gehst zum Supermarkt und kaufst:

  • drei Netze Mandarinen
  • ein Kilo Nüsse (verschiedene Sorten, ungeschält)
  • Lebkuchen, Spekulatius, Dominosteine, Marzipankartoffeln, Schokoweihnachtsmänner, Printen, Pfeffernüsse und zwei Tafeln von der 300-Gramm-Vollmilchschokolade mit Meersalz, die mit Weihnachten nichts zu tun hat, aber im Angebot war

Zu Hause arrangierst du das liebevoll auf dem Wohnzimmertisch: ein Teller mit Schokolade, Lebkuchen und Gebäck, eine Schale mit den Mandarinen und eine weitere mit Nüssen. Dazu eine Kerze für die Besinnlichkeit. Sieht aus wie eine „Schöner Wohnen“-Fotostrecke: „Unser hyggeliges Weihnachten“.

Dann passiert Folgendes:

  • Die Schokolade ist nach zwei Tagen weg (und mit zwei Tagen meine ich am ersten Abend),
  • Die Plätzchen einen Tag später.
  • Die Nüsse liegen bis Ostern in dem Schälchen.
  • Die Mandarinen verwandeln sich allmählich in ein grünes, pelziges Kunstprojekt „Schimmel im Advent“ und laufen irgendwann von selbst in die Bio-Tonne.

Aber du kannst sagen: „Wir hatten Obst und Nüsse da.“ Der gute Wille zählt. (Deine Waage schüttelt den Kopf.)

Hellgelber Hintergrund auf dem steht: Mandarinen + Nüsse
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