Geburtsvorbereitung in der Eso-Hölle

Nach der überaus kostenintensiven Anschaffung aller nötigen und insbesondere unnötigen Babyaccessoires und –utensilien steht die verstärkte Auseinandersetzung mit der allmählich nahenden Geburt an. Nachdem die Lektüre von Büchern wie „HypnoBirthing. Der natürliche Weg zu einer sicheren, sanften und leichten Geburt“ und „Lass es raus. Die freie Geburt“ nur zu einem begrenzten theoretischen Erkenntnisgewinn führte, beschließen wir praktische Tipps in einem entsprechenden Geburtsvorbereitungskurs zu sammeln. Wir wählen ein zweitägiges Wochenendseminar in einem nahegelegenen Geburtshaus aus.

Bei der Ankunft im Geburtshaus fällt mir auf, dass es sich um einen stark esoterisch angehauchten Vorbereitungskurs handelt. Unmittelbar nach Überschreiten der Türschwelle rennen wir in eine olfaktorische Wand aus Patchouli-Duft gemischt mit Vanille-Aromen und Knoblauchausdünstungen, die eine Kombination aus Atemnot und Augentränen hervorruft wie bei der Besteigung des Nanga Parbat ohne Sauerstoffflaschen.

Stelle beim Blick auf die anderen Kursteilnehmer mit Erstaunen fest, dass im links-alternativen Milieu das Tragen von Batik-Hemden und weiten gemusterten Stoffhosen anscheinend immer noch sozial akzeptiert ist. Eine modische Kombination, der ich – wie ich beschämt zugegeben muss – während meines Zivildienstes selbst nicht abgeneigt war, die aber fast zehn Jahre später den Wunsch nach einer spontanen Erblindung aufkommen lässt.

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