Stellen auf der Rückreise von Kerbors nach Versailles fest, dass sich die Fahrzeit ohne Stau und stockenden Verkehr erheblich reduziert. Machen die Erfahrung, dass sich der Pariser ÖPNV in den letzten zwei Wochen auch nicht besser auf den Transport einer vierköpfigen mit halbem Hausrat reisenden Familie eingestellt hat und die Zahl der Rolltreppen immer noch stark zu wünschen übrig lässt.
Verzehren am Bahnhof in Paris noch Crepes und Pasta zum Goldpreis. Lasse mir dabei das Handy aus der Tasche der über den Stuhl gehängten Jacke klauen wie ein tumbes Diebstahlopfer in Eduard Zimmermanns „Nepper, Schlepper, Bauernfänger“. Führt dazu, dass sich die urlaubsbedingte gute Laune schneller verflüchtigt als die Hoffnung auf niveauvolle Unterhaltung bei einer Mario-Barth-Show.
Lerne später auf der Nachtzugreise vom Sohn, dass es sich beim Kniffeln durchaus lohnen kann, statt des Kniffels mehrere andere Felder zu streichen, um das Spiel dann mit der namensgebenden Würfelkombination und einer den Triumph ausdrückenden in die Höhe gereckten Kniffelfaust zu beenden.
Erlebe entgegen jeglichen physikalisch-chemischer Wahrscheinlichkeiten im Waggon noch intensivere olfaktorische Grenzerfahrungen als auf der Hinfahrt. Überleben dennoch die Fahrt und kommen schließlich mit neunzigminütiger Verspätung in Berlin an und freuen uns auf die Rückkehr in unsere Wohnung.
Au revoir, Bretagne, adieu!

Paris

Christian Hanne, Jahrgang 1975, hat als Kind zu viel Ephraim Kishon gelesen und zu viel “Nackte Kanone” geschaut. Mit seiner Frau lebt er in Berlin-Moabit, die Kinder stellen ihre Füße nur noch virtuell unter den elterlichen Tisch. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für Käsekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigermaßen stabil.
Sein neues Buch “Wenn ich groß bin, werde ich Gott” ist im November erschienen. Ebenfalls mehr als zu empfehlen sind “Hilfe, ich werde Papa! Überlebenstipps für werdende Väter”, “Ein Vater greift zur Flasche. Sagenhaftes aus der Elternzeit” sowie “Wenn’s ein Junge wird, nennen wir ihn Judith”*. (*Affiliate-Links)