Beim Recherchieren für meinen Blog stoße ich immer wieder auf interessante Artikel, die zu gut sind, um sie nicht weiterzuempfehlen.
- Auf Brigitte Online regt sich Till Räther über das Gejammer von Männern auf, die sich selbst bemitleiden, dass sie von emanzipierten Frauen abgehängt werden könnten und die ihren angeblichen Machtverlust beklagen. Dies sind für ihn die Ur-Männer, für die Frauen entweder verachtenswerte Huren oder zu verehrende Mamis sind, sie aber nicht als gleichwertige Persönlichkeiten ansehen, und die Vielleicht-Männer, die sich halbherzig auf eine gleichberechtigte Partnerschaft einlassen, aber genervt sind, nicht mehr zwanglos wie große Jungs leben zu können. Obgleich ich prinzipiell die inhaltlichen Positionen des Artikels teile, ist die leicht selbstgefällige Art des Autors, der sich zu der Gruppe der Jetzt-Männer zählt, für die es “keine lebenswerte Alternative zur bedingungslosen Gleichberechtigung gibt”, etwas anstrengend. Aber dadurch bleiben seine Thesen nicht weniger richtig.
- Die Kollegen von “Ich bin dein Vater” haben einen interessanten, differenzierten Beitrag darüber veröffentlicht, wie Eltern reagieren, wenn Fremde ihre Kinder anfassen. Während es die meisten Eltern wohl für ein absolutes No-Go halten, wenn Fremde ohne nachzufragen ihre Kinder berühren, gibt es vielleicht auch mal (seltene) Situationen, wo dies okay ist bzw. in denen den Fremden auch freundlich mitgeteilt werden kann, dass man das Anfassen des Kindes nicht möchte.
- Gleich zwei lesenswerte Artikel gab es letzte Woche über das elterliche Schreien. Auf “Von guten Eltern” schreibt Christian, wie er bedauerlicherweise in stressigen Situationen mit seinen Kindern manchmal laut wird und reflektiert darüber, wie er ihnen damit ein schlechtes Vorbild ist, das sie imitieren. Susanne von “Geborgen wachsen” gibt ein paar Tipps, wie das Anschreien der eigenen Kinder vermieden werden kann. Wenn vielleicht auch nicht jeder Ratschlag für jede Situation angewendet werden kann, geben beide Artikel auf jeden Fall Anregungen, über den eigenen Umgangston mit den Kindern nachzudenken.
- Karsten hat sich auf seinem Blog “Allein unter Frauen” Gedanken über das sensible Thema Mediennutzung von Kindern gemacht und darüber, wo das richtige Maß liegt zwischen der Verteufelung von allem, was technisch ist, und dem ungezügelten Parken der Kinder vor der Glotze.
- Mami COOL legt in einem sehr amüsanten Artikel dar, dass man durchaus auch mal im Schlafanzug in den Zoo gehen kann. Zumindest als Kind. Als Erwachsener vielleicht weniger. Obwohl, könnte man ja mal ausprobieren. Und darüber bloggen.
- Mit sehr viel Ironie und fast schon Galgenhumor berichtet Frau Quadratmeter darüber, wie sie es wagte, für die Elterninitiativen-Kita, in die ihre Kinder gehen, Milchreis zu kochen, und nun damit rechnet, Besuch vom Jugendamt zu bekommen. Dies erinnert mich daran, wie wir einmal in unserer Kita dafür zuständig waren, die Lebensmittel für das allmorgendliche gemeinsame Kita-Frühstück zu kaufen, und fast jeden Supermarkt und Bioladen sowie alle Reformhäuser Berlins aufsuchten, um Cornflakes ohne jeglichen Zuckerzusatz zu erwerben. Wir haben sie schließlich auch gefunden. Geschmacklich rangierten sie irgendwo zwischen Styropor-Flips und Altpapier-Schnipseln.
- “Mama notes” hat auf ihrem Blog die tolle Aktion #BlogLeseLiebe gestartet und ruft ihre Leserinnen und Leser dazu auf, ihre Lieblingsblogs vorzustellen. Sie selbst hat aktuell ein sehr schönes Portrait über den Blog “Juna im Netz” veröffentlicht, den ich mir demnächst in Ruhe und im Detail anschauen möchte. Gerne werde ich auch selbst einen meiner Lieblingsblogs in der Reihe #BlogLeseLiebe vorstellen. Wenn ich meine ‘Über mich’-Seite geschrieben sowie diverse Fragebögen im Zuge des ‘Liebster-Awards’ beantwortet habe (*geht verlegen und sehr stark hustend ab*).
Christian Hanne, Jahrgang 1975, hat als Kind zu viel Ephraim Kishon gelesen und zu viel “Nackte Kanone” geschaut. Mit seiner Frau lebt er in Berlin-Moabit, die Kinder stellen ihre Füße nur noch virtuell unter den elterlichen Tisch. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für Käsekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigermaßen stabil.
Sein neues Buch “Wenn ich groß bin, werde ich Gott” ist im November erschienen. Ebenfalls mehr als zu empfehlen sind “Hilfe, ich werde Papa! Überlebenstipps für werdende Väter”, “Ein Vater greift zur Flasche. Sagenhaftes aus der Elternzeit” sowie “Wenn’s ein Junge wird, nennen wir ihn Judith”*. (*Affiliate-Links)
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Gerne gelesen
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Vielen Dank. Und auch danke für das Twittern des Till-Räther-Beitrags. Dadurch bin ich nämlich überhaupt auf ihn aufmerksam geworden.
Bring meinen Mann bloß nicht auf dumme Ideen!
Ein Erwachsener kann NICHT im Pyjama in den Tiergarten gehen.
Nicht einmal, um für die Gattin Blog-Geschichten zu sammeln ;-)
LG Paula
Schade, hatte mich schon auf die Fortsetzungsgeschichte gefreut.
LG, Christian
Oh Gott, ja… diese Fragen von Tina hab ich auch noch aufm Schirm. Schrecklich wenn man so beliebt ist gell :P Schöne Sammlung mal wieder! Ich hab langsam den Verdacht, daß deine Freundin oft genervt ist weil du nur an der WLAN hängst ^^ Liebe Grüße
;) Die Selbstständigkeit bietet glücklicherweise genügend “Freiräume” zum Sammeln und Lesen.
LG Christian