Zum Sonntagabend gibt es meine semi-originellen Gedanken und semi-spannenden Erlebnisse aus der abgelaufenen Woche. Manchmal banal, häufig trivial, meistens egal.
18. November 2024, Berlin
Heute ist Tag des Okkultismus. Angesichts der innen- und geopolitischen Lage fände ich einen Tag des Exorzismus wünschenswert.
Christian Hanne, Jahrgang 1975, hat als Kind zu viel Ephraim Kishon gelesen und zu viel “Nackte Kanone” geschaut. Mit seiner Frau lebt er in Berlin-Moabit, die Kinder stellen ihre Füße nur noch virtuell unter den elterlichen Tisch. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für Käsekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigermaßen stabil.
Auf dem Bürgersteig kommt mir ein Mädchen auf dem Fahrrad entgegen. Die Kleine hebt die Füße von den Pedalen und ruft: „Hui!“ Dann dreht sie sich zu ihrem Papa um und fragt: „Kannst du das auch?“ Der antwortet: „Klar“ und fährt ebenfalls ein Stück freifüßig.
Lustig wäre gewesen, er hätte das Gleichgewicht verloren und wäre umgekippt. Passiert aber nicht, denn das Leben hat keinen Sinn für Pointen. Im Gegensatz zu mir. Trotzdem schubse ich den Mann nicht vom Rad.
23. November 2024, Berlin
Meine Frau war gestern Abend mit Kolleg*innen weg und kam erst spät zurück. Oder früh, je nach Perspektive.
Dennoch hat sie nachmittags unnormal viel Energie. So viel Energie, dass sie heute schon den Flur weihnachtlich schmücken will. Und so viel Energie, dass ich sie argumentativ nicht davon überzeugen kann, dass das viel zu früh ist. Weihnachten kommt erst am ersten Adventswochenende vom Schrank runter. Das weiß man doch.
Was käme dann als nächstes, frage ich sie. Holen wir vielleicht im Januar den Osterschmuck raus? Meine Frau lacht, als hätte ich einen Witz gemacht. Ich glaube, einer ihrer fünf Gin & Tonic war schlecht.
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Wir statten dem Sohn abends einen Überraschungsbesuch im Brauhaus ab, wo er arbeitet. Da dort am Wochenende immer viel Betrieb herrscht, haben wir online einen Tisch reserviert. Unter falschem Namen, damit die Überraschung tatsächlich gelingt.
Meine Frau fragte mich, ob ich mir den auch merken könne. Ich erwiderte das mit einem verächtlichen „Na klar doch“, bei dem ein leicht beleidigtes „Ich ja nicht doof“ mitschwang. Nun sitze ich auf dem Rad und versuche mich auf dem Weg zum Brauhaus krampfhaft daran zu erinnern, unter welchem Namen ich die Reservierung vorgenommen habe.
Der Sohn schaut sehr überrascht, als wir das Lokal betreten, scheint sich aber zu freuen. Vielleicht hat er als Kellner einfach diese gespielte Freundlichkeit perfektioniert, mit der du deine Trinkgeldchancen erhöhst. Unser Tisch gehört zu seiner Station, so dass er uns bedienen muss. Fast wie zuhause, nur umgekehrt.
Später kommt sein Chef zu uns und äußert sich sehr löblich über den Sohn. (Fleißig, freundlich, loyal) Sowas hörst du als Eltern selbstverständlich gerne.
Dann lässt er sich ausführlich über die Vorzüge des Kellnerns aus. (Wertvolle soziale Erfahrungen, immer gute Jobaussichten, steuerfreies Trinkgeld) Dabei redet er mit so viel Begeisterung und Leidenschaft, als wolle er uns davon überzeugen, bei ihm anzufangen. Ich überlege noch.
24. November 2024, Berlin
Das Marketing Südtirol Team schreibt mir eine Mail. Einer ihrer Kunden, ein Hotelier, dem Hunde sehr am Herzen liegen und bei dem die Vierbeiner herzlich willkommen sind, sei an einer Zusammenarbeit interessiert. Dafür qualifiziere ich mich, weil ich „viele hochwertige Inhalte rund um das Thema Hund“ bereitstelle.
Meine Hunde-Postings beschränken sich eigentlich auf unser kürzliches Merle-Dogsitting, einen wenig furchteinflößenden kleinen Kläffer, einen obskuren Corgi-Dackel-Mischling sowie diversen Hundebegegnungen beim Laufen, wobei ich mich meistens frage, ob ich mich besser durch einen Sprung in die Spree rette oder indem ich auf einen Baum klettere. Angesichts dieser Beiträge frage ich mich, was dann wohl minderwertige Inhalte rund um das Thema Hund sind.
Die Kooperation stellt sich das Marketing Südtirol Team folgendermaßen vor: Ich verlinke zu einem Artikel des Hoteliers, was dessen Suchmaschinenranking verbessert, im Gegenzug verweise er auf meinen Blog, was sich wiederum positiv auf meine Sichtbarkeit auswirke. Das Beste daran: Es sei kostenlos und im Handumdrehen erledigt.
Trotz dieser unschlagbaren Argumente verzichte ich auf das Angebot und lösche die Mail.
Christian Hanne, Jahrgang 1975, hat als Kind zu viel Ephraim Kishon gelesen und zu viel “Nackte Kanone” geschaut. Mit seiner Frau lebt er in Berlin-Moabit, die Kinder stellen ihre Füße nur noch virtuell unter den elterlichen Tisch. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für Käsekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigermaßen stabil.
Die DSGVO, so beliebt wie Zitronat, Orangeat, Rosenkohl und Kapern. Daher auch diese Woche der Hinweis: Durch die eingebetteten Posts der diversen Social-Media-Plattformen können deren Betreiber wahrscheinlich irgendetwas herausfinden, was Sie im Internet so machen. Und zwar weil ich die Posts nicht hinter leserinnenunfreundlichen opt-in-Verfahren versteckt habe. Wenn Sie das nicht möchten, ziehen Sie am besten schnell weiter. Allen anderen viel Spaß beim Lesen.
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Wie jeden Freitag, das beste Familien-Gedöns der Woche. Auch diesmal ist die Auswahl gekennzeichnet durch Intransparenz, Subjektivität und Inkompetenz.
"Na? Gehst du heute wieder zu deinen Kumpels? Ein Schwänzchen halten?"
Christian Hanne, Jahrgang 1975, hat als Kind zu viel Ephraim Kishon gelesen und zu viel “Nackte Kanone” geschaut. Mit seiner Frau lebt er in Berlin-Moabit, die Kinder stellen ihre Füße nur noch virtuell unter den elterlichen Tisch. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für Käsekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigermaßen stabil.
Zum Sonntagabend gibt es meine semi-originellen Gedanken und semi-spannenden Erlebnisse aus der abgelaufenen Woche. Manchmal banal, häufig trivial, meistens egal.
11. November 2024, Köln
Auftakt der Karnevalssession in Köln. Wir stehen in der Kneipenschlange, als uns drei junge Männer, so um die Mitte 20, ansprechen. Einer von ihnen fragt im breitesten schwäbisch, falls wir ein Möbelstück sein könnten, was wir dann gerne wären.
Eine merkwürdige Frage, die ohne ein paar Kölsch intus gar nicht so leicht zu beantworten ist. Wir einigen uns schließlich auf Sessel, weil der bequem sei, mein Einwand, dann säße aber immer jemand auf unserem Schoß, wird übergangen.
Ein anderer der drei, der uns die ganze Zeit in einer Mischung aus Ungeduld und Vorfreude angeschaut hat, sagt schließlich: „Also ich wäre gerne eine Deckenlampe. Dann bin ich immer der Hellste und muss nur abhängen.“
Betretenes Schweigen bei uns. Die Knaben haben also diese Möbelstückfrage einzig und allein gestellt, damit der Typ diesen Ein-Euro-Witz machen kann. Jetzt erzählt er, dass er das kürzlich bei Spotify gehört und sich das sofort aufgeschrieben hätte, weil er das so gut fand. Heute Morgen hätte er den Witz seinen Kumpels erzählt und sie hätten sich eine halbe Stunde totgelacht.
Ich frage die Drei, ob ich ihnen einen Ratschlag geben dürfte. Sie nicken und schauen mich erwartungsfroh an. „Wenn ihr nicht kinderlos bleiben wollt, erzählt diesen Witz nie, aber wirklich niemals einer Frau. Und am besten sonst auch niemandem.“
Den Rest des Tages frage ich mich, was das eigentlich über uns aussagt, dass die drei Jungs dachten, wir sind die richtigen Adressaten für diesen Witz.
Christian Hanne, Jahrgang 1975, hat als Kind zu viel Ephraim Kishon gelesen und zu viel “Nackte Kanone” geschaut. Mit seiner Frau lebt er in Berlin-Moabit, die Kinder stellen ihre Füße nur noch virtuell unter den elterlichen Tisch. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für Käsekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigermaßen stabil.
Ich bin 49 Jahre alt, was bedeutet, dass ich schon 49-mal die Umstellung auf die Winterzeit mitgemacht habe. Trotzdem schaue ich seit 49 Jahren im November nahezu täglich gegen vier aus dem Fenster und denke: „Krass, wie früh es doch dunkel wird.“
Eigentlich ganz schön so ein Leben mit dem Erinnerungsvermögen einer Amöbe.
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Hole im DHL-Kiosk ein Paket für meine Frau ab. Halte meinen Ausweis und die Vollmacht bereit, die so alt, verblichen und abgeranzt ist, als hätte ich sie gerade auf der Straße gefunden und würde nun versuchen, mir unrechtmäßig ein Päckchen zu erschleichen.
Der junge DHL-Kioskmann kontrolliert beide Dokumente penibel und stutzt. „Du heißt Christian und deine Frau Christina?“, fragt er mich. „Wie lange hast du danach gesucht?“
Ich erkläre, wir seien schon seit 27 Jahren zusammen, was seine Frage nicht beantwortet, aber trotzdem ein Lächeln auf sein Gesicht zaubert. „Das ist süß“, sagt er, als er mir das Paket überreicht. So beseelt wie er schaut, scheint das für ihn der schönste Moment des Tages gewesen zu sein.
15. November 2024, Berlin
Nach Karneval und Lesebühne weiteres Kulturprogramm: Dominique Horwitz singt Brel. In der Bar jeder Vernunft. Wir lösen damit unseren gemeinsamen Weihnachtsgutschein vom letzten Jahr ein, den meine Frau für uns zusammen besorgt hatte. Womit sie formaljuristisch gesehen nicht gegen unseren „Wir schenken uns nichts“-Grundsatz verstoßen, ihn aber bis zum äußersten ausgereizt hat.
In einem prunkvollen Spiegelsaal neben gut situierten Menschen zu sitzen, die edle Weine trinken und gebeizten Kabeljau oder Simmentaler Tafelspitz essen, während französische Chansons dargeboten werden, fühlt sich unangenehm bildungsbürgerlich und elitär an. Andererseits bin ich Ende 40, habe das große Latinum und wir zählen mit unserem Einkommen zu den Besserverdienenden. Da ich nicht an kompletter Realitätsverweigerung leide, muss ich mir eingestehen, dass wir hier besser reinpassen in einen Underground-Techno-Club in Friedrichshain.
In der Pause liest eine ältere Dame an unserem Tisch etwas in ihrem Handy. „Ach, Jacques Brel war gar nicht Franzose, sondern Belgier“, sagt sie schließlich. In einem mich selbst überraschenden Anfall, mich im Small Talk zu versuchen, erwidere ich: „Ja, ich glaube Wallone.“
Was für eine unnütze Information, die kommunikativ nicht wirklich anschlussfähig ist. Denn ich habe keinerlei tiefergehendes Wissen über Belgien, so dass ich mich mit der Frau nicht über die Geschichte, Geographie oder Demographie des Landes unterhalten könnte. Ich weiß lediglich, dass es Wallonien und Flandern gibt und dass in der einen Region Französisch und in der anderen niederländisch gesprochen wird. Ich befürchte, das reicht nicht für eine abendfüllende Unterhaltung.
Obendrein muss ich später nach einer kurzen Google-Recherche auch noch feststellen, dass meine Aussage falsch war: Der Vater von Jacques Brel war französischsprachiger Flame.
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Als wir nach Hause kommen, hat der Sohn Besuch von drei Freunden. Sie machen eine gemeinsame – nennen wir sie – auf Rauchwaren basierende Pflanzen-Entspannungstherapie. Das erklärt auch, warum in der Küche sechs Tiefkühlpizzen, vier Ofen-Baguettes und eine 8er-Packung Mini-Pizzen auf den Verzehr warten.
16. November 2024, Berlin
Geburtstagsessen der Schwiegermutter und ihres Lebensgefährten im Fischer & Lustig. Leider kein Stand-up-Club für Witze erzählende Hochsee-Angler, sondern ein ganz normales Restaurant. Aber das Essen ist lecker.
17. November 2024, Berlin
Heute ist Tag des hausgemachten Brotes. Ich gehe davon aus, dass er in der Corona-Pandemie erfunden wurde. Genau wie der Wir-klatschen-auf-dem-Balkon-Tag, der Tag des Spazierengehens und der Welt-Jogginghosen-Tag.
Christian Hanne, Jahrgang 1975, hat als Kind zu viel Ephraim Kishon gelesen und zu viel “Nackte Kanone” geschaut. Mit seiner Frau lebt er in Berlin-Moabit, die Kinder stellen ihre Füße nur noch virtuell unter den elterlichen Tisch. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für Käsekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigermaßen stabil.
Die DSGVO, so beliebt wie Zitronat, Orangeat, Rosenkohl und Kapern. Daher auch diese Woche der Hinweis: Durch die eingebetteten Posts der diversen Social-Media-Plattformen können deren Betreiber wahrscheinlich irgendetwas herausfinden, was Sie im Internet so machen. Und zwar weil ich die Posts nicht hinter leserinnenunfreundlichen opt-in-Verfahren versteckt habe. Wenn Sie das nicht möchten, ziehen Sie am besten schnell weiter. Allen anderen viel Spaß beim Lesen.
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Wie jeden Freitag, das beste Familien-Gedöns der Woche. Auch diesmal ist die Auswahl gekennzeichnet durch Intransparenz, Subjektivität und Inkompetenz.
Nachts im Familienbett.
Ich huste.
Die Fünfjährige im Halbschlaf:"Alexa, leiser!"
Nichts darf man hier.
Christian Hanne, Jahrgang 1975, hat als Kind zu viel Ephraim Kishon gelesen und zu viel “Nackte Kanone” geschaut. Mit seiner Frau lebt er in Berlin-Moabit, die Kinder stellen ihre Füße nur noch virtuell unter den elterlichen Tisch. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für Käsekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigermaßen stabil.
Zum Sonntagabend gibt es meine semi-originellen Gedanken und semi-spannenden Erlebnisse aus der abgelaufenen Woche. Manchmal banal, häufig trivial, meistens egal.
21. Oktober 2024, Berlin
Neues Wand-Graffiti in der Waldenser Straße bei uns um die Ecke: „Ich ficke hässliche Frauen.“
Was will der Verfasser uns damit sagen? Möchte er seine früheren Sexualpartner innen beleidigen? Oder sich selbst, weil er nur hässliche Frauen abbekommt? Oder ist das ein Angebot? „Hey, wenn ihr euch hässlich fühlst, meldet euch. Ich bumse jede.“
Jemand hat den Spruch durchgestrichen und daneben geschrieben: „Selber hässlich.“ Möglicherweise eine Ex.
Christian Hanne, Jahrgang 1975, hat als Kind zu viel Ephraim Kishon gelesen und zu viel “Nackte Kanone” geschaut. Mit seiner Frau lebt er in Berlin-Moabit, die Kinder stellen ihre Füße nur noch virtuell unter den elterlichen Tisch. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für Käsekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigermaßen stabil.
Halloween. Kein einziges Kind klingelt bei uns, um uns zu trick-or-treaten. Was auch gut ist, weil ich vergessen habe, Süßigkeiten zu kaufen.
01. November 2024, Berlin
Die Tochter hat Geburtstag. 21. Der nächste Schritt zur vollständigen Volljährigkeit ist geschafft: Jetzt darf sie auch in den USA Alkohol trinken.
02. November 2024, Berlin
Vorm „La Döner Vita“, der Imbissbude mit dem besten Namen in ganz Berlin (wenn nicht gar Deutschlands), aber leider nur sehr mittelmäßigem Essen, spielen zwei Männer Kontrabass und Trompete.
Die Trinker und Alltagsphilosophen, die sich regelmäßig hier treffen, um Bier zu trinken und Lebensweisheiten auszutauschen, sind wenig begeistert. Für sie ist diese Eventisierung der lokalen Gastronomie wahrscheinlich ein Vorbote der nahenden Gentrifizierung in Moabit. Die wird hier seit langem immer wieder beschworen, will sich aber nicht so recht einstellen.
03. November-2024, Berlin
Wie so reiche Menschen essen wir abends Sushi. Öffne den Glückskeks, der unserer Bestellung beiliegt. „Ein lang ersehnter Durchbruch kündigt sich an.“ Klingt eigentlich ganz gut. Bis meine Frau sagt: „Hoffentlich kein Darmbruch.“ Wie unpassend. Für zynische Kommentare bin doch ich zuständig.
Auf ihrem Zettel steht: „Sie schwanken in Ihren Gefühlen hin und her. Nicht voreilig entscheiden.“ Woher weiß der Keks, dass sie gerade ihre Tage hat?
(Sollte Mario Barth Interesse an diesem 1-Euro-Gag haben, möge er sich bitte unter shittyjokes@familienbetrieb.info melden.)
04. November 2024, Berlin
Der XING-Newsletter in meiner Inbox, von dem ich immer noch nicht weiß, warum ich ihn bekomme, hat den Betreff: „Re: AW: FW: Re: Wenn dein Postfach überläuft, befolge diese Tipps, Christian!“
Überraschenderweise lautet keiner der Ratschläge: „Lösche den Newsletter und alle Benachrichtigungen von XING.“
05. November 2024, Berlin
Entnehme einer Überschrift auf Spiegel Online, dass Helene Fischer eine Kinderlieder-CD herausgebracht hat. (Passiert ja sonst nichts Wichtiges auf der Welt, da kannst du ruhig solche Artikel veröffentlichen. Und lesen.)
Die Platte trägt den semi-originellen Titel „Die schönsten Kinderlieder“ und enthält, ebenfalls semi-originell, Evergreens wie „Es tanzt ein Bi-Ba-Butzemann“, „Alle meine Entchen“ oder „Häschen in der Grube“.
Das alles lässt für mich rückblickend das musikalische Oeuvre von Rolf Zuckowski in wesentlich positiverem Licht erscheinen.
06. November 2024, Berlin
Aufwachen um kurz nach halb sechs, Wahlergebnis in den USA checken. Seriously?
Heute ist Umarme-einen-Bären-Tag. Aber nur wenn er will!
08. November 2024, Berlin
Meine Frau erzählt, die politische Lage schlage ihr aufs Gemüt. Alles fühle sich schwer an. Das Aufstehen, das Fertigmachen, das Arbeiten.
Sogar die Fahrt ins Büro sei heute Morgen anstrengender gewesen. Sie habe viel mehr in die Pedale treten müssen, trotzdem sei sie kaum vorangekommen. Gut, es stellte sich dann raus, dass das Schutzblech verbogen war, am Hinterrad entlangschabte und wie eine Bremse wirkte.
Donald Trump, Christian Lindner, Olaf Scholz und Friedrich Merz sind doch nicht an allem schuld.
09. November 2024, Berlin
Eine Bekannte erzählt, ihre sechsjährige Tochter habe nach dem Wahlsieg von Donald Trump gefragt, ob es im Supermarkt jetzt noch den leckeren Joghurt gäbe. Klingt erstmal kindlich naiv, wie sie ein weltveränderndes Ereignis wie die neue Präsidentschaft der derangierten Orange mit ihrer eigenen Lebenswelt verknüpft. Vielleicht ist sie aber einfach besser informiert als wir und weiß, was Donald Trump mit der globalen Joghurtproduktion im Schilde führt.
10. November 2024, Berlin/Köln
Fahrt nach Köln zum morgigen Karnevalsauftakt. Ich finde, nach dieser Woche habe ich eine Prise Eskapismus mehr als verdient.
Christian Hanne, Jahrgang 1975, hat als Kind zu viel Ephraim Kishon gelesen und zu viel “Nackte Kanone” geschaut. Mit seiner Frau lebt er in Berlin-Moabit, die Kinder stellen ihre Füße nur noch virtuell unter den elterlichen Tisch. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für Käsekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigermaßen stabil.
Die DSGVO, so beliebt wie Zitronat, Orangeat, Rosenkohl und Kapern. Daher auch diese Woche der Hinweis: Durch die eingebetteten Posts der diversen Social-Media-Plattformen können deren Betreiber wahrscheinlich irgendetwas herausfinden, was Sie im Internet so machen. Und zwar weil ich die Posts nicht hinter leserinnenunfreundlichen opt-in-Verfahren versteckt habe. Wenn Sie das nicht möchten, ziehen Sie am besten schnell weiter. Allen anderen viel Spaß beim Lesen.
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Wie jeden Freitag, das beste Familien-Gedöns der Woche. Auch diesmal ist die Auswahl gekennzeichnet durch Intransparenz, Subjektivität und Inkompetenz.
Christian Hanne, Jahrgang 1975, hat als Kind zu viel Ephraim Kishon gelesen und zu viel “Nackte Kanone” geschaut. Mit seiner Frau lebt er in Berlin-Moabit, die Kinder stellen ihre Füße nur noch virtuell unter den elterlichen Tisch. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für Käsekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigermaßen stabil.
Die DSGVO, so beliebt wie Zitronat, Orangeat, Rosenkohl und Kapern. Daher auch diese Woche der Hinweis: Durch die eingebetteten Posts der diversen Social-Media-Plattformen können deren Betreiber wahrscheinlich irgendetwas herausfinden, was Sie im Internet so machen. Und zwar weil ich die Posts nicht hinter leserinnenunfreundlichen opt-in-Verfahren versteckt habe. Wenn Sie das nicht möchten, ziehen Sie am besten schnell weiter. Allen anderen viel Spaß beim Lesen.
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Wie jeden Freitag, das beste Familien-Gedöns der Woche. Auch diesmal ist die Auswahl gekennzeichnet durch Intransparenz, Subjektivität und Inkompetenz.
„Mama, was hättest du lieber? Die Weltherrschaft oder ein Haus, das nur aus Wolle besteht?“
Christian Hanne, Jahrgang 1975, hat als Kind zu viel Ephraim Kishon gelesen und zu viel “Nackte Kanone” geschaut. Mit seiner Frau lebt er in Berlin-Moabit, die Kinder stellen ihre Füße nur noch virtuell unter den elterlichen Tisch. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für Käsekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigermaßen stabil.