Beim Recherchieren für meinen Blog stoße ich immer wieder auf interessante Artikel, die zu gut sind, um sie nicht weiterzuempfehlen:
- Sie möchten gerne etwas über Nilpferde im Bett, feuchte Überraschungen und Nutella auf Bananen lesen? Nein, ich bewerbe hier keinen erotischen Groschenroman, sondern das erfrischende und rasante Minutenprotokoll von Paula auf ‘bleibCOOLmami’ über ihr ganz normales Aufstehen mit zwei kleinen Zwillingen. Nach der Lektüre denken bestimmt viele Eltern, dass ihr Start in den Tag doch gar nicht so turbulent ist.
- Mit großem Nachdruck möchte ich einen Artikel von Rike vom ‘Nieselpriem’-Blog empfehlen, in dem sie Ihre Versuche beschreibt, unfallfrei Sandorngelee zu kochen. Sie denken nun wahrscheinlich, der Kerl vom Familienbetrieb hat nicht mehr alle Latten am Zaun, dass er einen Sandorngelee-Artikel anpreist. Mit dieser Einschätzung zu meinem geistigen Zustand liegen Sie generell nie falsch, aber Sie sollten den Artikel dennoch lesen, denn sonst würde Ihnen doch eine so schöne Wortschöpfung wie “Tourettegemüse” entgehen.
- ‘Das Nuf’ hat versucht, für ihre Kinder Kleidung zu kaufen, die nicht geschlechtergetrennt mit ‘Rosa und Glitzer’ oder ‘Schwarz und Superheldenapplikationen’ verunstaltet ist. Ohne zuviel zu verraten: Sie ist gescheitert. Daher hat sie mit ihren Kindern ein konkurrenzloses Geschäftsmodell entwickelt: Ein Laden, der die Anziehsachen nicht nach Geschlecht, sondern nach Art der Kleidung sortiert ist (Pullover bei Pullover, Hose bei Hose usw.). Der besondere Clou: Zu den Kleidungsstücken gibt es optional Bügelbilder in allen Formen sowie mit und ohne Glitzer. Sollte Ihnen also demnächst ein Kind in roter Hose mit glitzerndem gelben Blitz begegnen, beglückwünschen Sie es bitte zur tollen Geschäftsidee seiner Mutter – es ist dann nämlich wahrscheinlich das nufsche Kind 3.0.
- ‘Mama notes’ hat sich einen Traum erfüllt und ihren Sohn ohne Hose in die Kita gebracht. Klingt erstmal komisch, ist es aber auch. ‘Mama notes’ berichtet darüber, wie sich ihr in der Autonomiephase befindlicher Sohn – mal wieder und besonders heftig – morgens dagegen wehrte, seine Beinbekleidung anzuziehen und er dann beinfrei in die Kita ging. Damit niemand hektisch nach dem Jugendamt ruft, sei versichert, dass ‘Mama notes’ selbstverständlich ein paar Hosen für den Jungen dabei hatte und er nicht den ganzen Tag hosenlos in der Kita verbracht hat.
- Johnny vom ‘Weddingerberg’ hat sich über die Namensgebung von Kindern im Allgemeinen und seiner Tochter im Besonderen Gedanken gemacht. Dabei wirft er die Frage auf, warum man sich als Eltern erst so viele Gedanken um den Kindsnamen macht – inklusive Orakelbefragung auf den zahlreichen Berliner Bergen -, um dann doch zunächst Kosenamen zu verwenden, “die nicht dafür bestimmt sind, jemals das Licht der Öffentlichkeit zu erblicken”.
- Eltern von schulpflichtigen Kindern erwarten zum Ende des alten bwz. zum Beginn des neuen Schuljahres mit angstschweißiger Stirn auf die Schulmaterial-Listen und es macht sich Erleichterung breit, wenn das Kind einem keine Tapetenrolle mit den zu besorgenden Materialien überreicht. Selbst nach mehreren Jahren schafft man es eigentlich nie, die Liste fehlerfrei abzuarbeiten. ‘Mama arbeitet’ bietet daher auf ihrem Blog einen hübschen Schulheftekauf-Bingo-Zettel an, in dem die falschen Einkäufe eingetragen werden können. Nach dem Motto: Wer ohne Fehlkauf ist, werfe den ersten Kreidestift!
- Das Thema ‘Mommy Wars’ ist unter Mama-Bloggerinnen recht bekannt und ‘Mama on the rocks’, ‘Muffinqueen’ sowie ‘Momsoffice’ haben dazu gerade eine Blog-Parade gestartet. Auf ‘Papaleaks’ hat Alex einen interessanten Artikel über das Äquivalent des ‘Mommy Wars’ bei Vätern veröffentlicht: Die ‘Vergleicheritis’ – der Drang, den eigenen Nachwuchs mit anderen Kindern oder mit Ratgeber-Entwicklungsstufen zu vergleichen. Selbstverständlich kommen die eigenen Kindern bei solchen Vergleichen besonders gut weg. Die fast schon inflationäre Anzahl von angeblich hochbegabten Schülerinnen und Schülern ist eventuell Ausdruck dieser um sich greifenden Vergleicheritis. Daher plädiert Alex dafür, die ganz individuelle Entwicklung des eigenen Kindes einfach zu genießen und sich mit dem Kind darüber zu freuen, anstatt vor anderen Vätern ungefragt damit zu prahlen.
Christian Hanne, Jahrgang 1975, hat als Kind zu viel Ephraim Kishon gelesen und zu viel “Nackte Kanone” geschaut. Inzwischen lebt er mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Berlin-Moabit. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für Käsekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigermaßen stabil.
Im September erscheint sein neues Buch “Papa braucht ein Fläschchen”. Ebenfalls mehr als zu empfehlen sind “Hilfe, ich werde Papa! Überlebenstipps für werdende Väter”, “Ein Vater greift zur Flasche. Sagenhaftes aus der Elternzeit” sowie “Wenn’s ein Junge wird, nennen wir ihn Judith”*. (*Affiliate-Links)
Herzlichen Dank fürs Verlinken. Gut, dass ich die detaillierten Badezimmerszenen ausgelassen habe, sonst würden manche tatsächlich meinen, es wäre ein billiger Groschenroman ;)
Liebe Grüße
Paula
Sehr gerne. Und es ist doch gut zu wissen, dass man thematisch noch etwas in der Hinterhand hat, um die Besucherzahlen auf dem Blog zu steigern.
LG, Christian
Oh, Freude! Ich bin Teil der wöchentlichen Hitparade :D Ich würde mich gern mit blut- und schweißgetränktem Sandorngelee bedanken, wenn noch ein Glas übrig wäre… so muss ein herzliches Dankeschön reichen. Ich freu mich auch auf die Lektüre aller anderen Links und verbleibe wie immer mit hochachtungsvollem Gruße!
Ich würde es nach der Lektüre deines Artikels nicht wagen, auch nur daran zu denken, nach einem Glas des in Geld und Gold nicht aufzuwiegenden Gelees zu erbitten. Vielleicht kannst du das nächste Mal versuchen, Hagebutten-Marmelade zu kochen. Das würde ich auch gerne lesen.
LG, Christian
Nein-Sagen ist jetzt wohl keine Option mehr? Und der Hinweis auf die in meinen zahlreichen Kommentaren verankerten Schwüre, niemals wieder als Marmeladenköchen aufzutreten zu wollen auch nicht? Nun gut, offensichtlich ist das Schicksal. Ich werde Hagebutten zerkochen. Ich muss sie ja nicht essen. Das wirst DU im Anschluss machen! Danach werde ich “lessons learned”-Artikel verfassen und FAQs zum Thema Marmelade. Ich stelle mich dieser Herausforderung. Grinsend grüßt, die Rike
Oh! Hagebuttenmarmelade! Der Sohn wird sich auf jeden Fall freuen.
Eine tolle Zusammenstellung, gefällt mir! Lieben Gruß
Vielen Dank!