Herzlichen Dank für Ihre Anmerkungen und Ihre Auseinandersetzung mit dem Text.

Zu Ihrer ersten Frage: Bestimmt geht es noch einseitiger. Aber wahrscheinlich war das nur eine rhetorische Frage, die gar nicht beantwortet werden sollte.

Ansonsten kann so eine Kolumne mit begrenzter Zeichenzahl nie die komplette Wirklichkeit in seiner ganzen Komplexität abbilden, sondern es geht um Häufigkeiten, Mittelwerte, Normalverteilungen und dieses ganze statistische Zeug. Selbstverständlich gibt es die Paare, in denen sich gleichberechtigt um Kindererziehung und Hausarbeit gekümmert wird, oder bei denen der Mann als Hausmann Zuhause bleibt, während die Frau der Erwerbsarbeit nachgeht. (Das gab es sogar schon vor 40 Jahren in dem kleinen Ort, aus dem ich ursprünglich herkomme.)

In der Kolumne ging es aber gar nicht um dieses Thema, sondern um die Frage, ob Väter entspanntere Eltern sind als Mütter. Und da lauten meine – unbewiesenen – Hypothesen:
a) Nein, sind sie nicht.
b) Falls doch, hat das weniger mit der Existenz oder Nicht-Existenz eines Penisses zu tun, sondern mit der Zeit, die Elternteile mit den Kindern verbringen. Und da ist es statistisch nun mal so, dass Frauen erheblich mehr Zeit für Kinderbetreuung aufwenden als Männer. Mehr als doppelt so viel und bei Paaren mit Kindern immer noch 50 Prozent mehr. (Nachzulesen in der Zeitverwendungserhebung von 2012: https://www.vaeter.de/wp-content/uploads/2015/08/150826-Zeitverwendungserhebung-Statistisches-Bundesamt.pdf)

Somit ist mein Appell an Väter, sich mehr um die Kinder zu kümmern, in seiner unterkomplexen Pauschalisierung vielleicht nicht korrekt, statistisch gesehen aber trotzdem richtiger als falsch.

Nun noch zu ihrer abschließenden Frage, wie es in Beziehungen aussieht, wo sich beide Elternteile gleichberechtigt, um die Kindererziehung kümmern. Hier wären laut meiner – wie gesagt unbewiesenen – Hypothese Vater und Mutter gleichermaßen unentspannt.