Die DSGVO, so beliebt wie Zitronat, Orangeat, Rosenkohl und Kapern. Daher auch diese Woche der Hinweis: Durch die eingebetteten Posts der diversen Social-Media-Plattformen können deren Betreiber wahrscheinlich irgendetwas herausfinden, was Sie im Internet so machen. Und zwar weil ich die Posts nicht hinter leserinnenunfreundlichen opt-in-Verfahren versteckt habe. Wenn Sie das nicht möchten, ziehen Sie am besten schnell weiter. Allen anderen viel Spaß beim Lesen.
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Wie jeden Freitag, das beste Familien-Gedöns der Woche. Auch diesmal ist die Auswahl gekennzeichnet durch Intransparenz, Subjektivität und Inkompetenz.
Der alljährliche Urlaubsblog. Aus Spanien. Nicht live, aber dafür in Farbe und HD. Falls Sie, aus welchen Gründen auch immer, alle Beiträge des ¡Hola España!-Blogs lesen möchten, werden Sie hier fündig.
Aufmerksame Stammleser*innen kennen inzwischen mein liebgewonnenes Morgenritual. Auf dem Balkon sitzen, mit Kaffee und Keks den Meerblick genießen. Seit Beginn des Urlaubs habe ich dafür einen Stammplatz, seit 11 Tagen sitze ich ganz rechts, mit bester Sicht auf Strand und Wasser.
Heute ist alles anders, heute sitze ich ganz links, mit ein bisschen Meerblick und ganz viel Andere-Ferienwohnungen-Blick. Von Genießen keine Spur, ich bin hochgradig angespannt, habe den Keks hinuntergeschlungen und trinke meinen Kaffee in kleinen, hektischen Schlucken. Immer wieder schaue ich mich paranoid um.
Der Grund für meine Nervosität: eine monströs große Heuschrecke. Die habe ich heute früh an der rechten Balkontür entdeckt. Dort hockt sie fast auf Höhe meines angestammten Platzes. Sie kommt mir bekannt vor. Ich glaube im letzten Jurassic-World-Film hat sie als Stuntdouble für den riesigen Dinosaurier zum Schluss mit dem T-Rex gekämpft. Bei der Größe der Heuschrecke gehe ich davon aus, sie ist in einem Atomkraftwerk aufgewachsen.
Wenigstens hat sich das Ding nicht in unsere Wohnung verirrt. Eine Vorstellung, die mich an den Rand einer Ohnmacht bringt.
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Der Morgen präsentiert sich mit grauer Wolkendecke. Am Horizont sieht der Himmel aus wie das Nichts in „Die Unendliche Geschichte“. Aber es regnet nicht. Wo Nichts ist, kann kein Regen fallen.
Ich esse eine Banane. In der Ferne segelt auf dem Meer ein Segelboot ohne Segel. Heißt das dann überhaupt segeln?
Über den Strand spaziert eine Frau mit Stockschirm unter dem Arm. Wahrscheinlich weiß sie nicht, dass es im Nichts nicht regnet. Zeit für mich, laufen zu gehen, bevor ich noch mehr wirre Gedanken habe.
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Ich beklage mich weiterhin nicht, ich stelle lediglich fest. Oder wie Thomas Gottschalk zu seinem neuen Buch „Ungefiltert“ schreibt: „Ich beschwere mich aber nicht, sondern wundere mich nur.“ Was übersetzt so viel bedeutet wie, dass er sich auf jeden Fall und definitiv beschwert. Ein Grund, das Buch nicht zu lesen.
Auch sonst fallen mir keine Gründe für die Lektüre ein. Möglicherweise tue ich Thomas Gottschalk unrecht, aber ich glaube nicht, dass sein Buch ausreichend horizonterweiternd für mich ist. Dafür habe ich meinen eigenen inneren Boomer, den ich manchmal nur mit Mühe zähmen kann. Der wundert sich schon genug. (Fasst aber wenigstens dienstlich keine Frauen an. Undienstlich auch nicht.)
In der Buchankündigung schreibt Thomas Gottschalk noch, dass er sich nicht nur Gedanken über die Zeit macht, in der wir leben, sondern sie auch ausspricht. Mir wäre lieber, er behielte sie für sich, und falls nicht, dass er sie nur gefiltert kundtut.
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7.45 Uhr. Aufwachen, rein in die Sportklamotten, raus auf den Balkon. Banane, Kaffee, Keks, aufs Meer schauen.
Lust auf einen zweiten Kaffee, aufgrund verfehlter Einkaufsplanung sind nur jedoch noch drei Kapseln da. Eine für meine Frau, zwei fürs Frühstück. Kaffee 2.0 muss ausfallen. Verdammt.
Stattdessen dehnen, Laufschuhe an und runter auf die Promenade. Heute steht ein „flotter Zehner“ an. Das ist kein Ausdruck für eine fröhliche Gruppensex-Veranstaltung, sondern die Bezeichnung für einen Zehn-Kilometer-Lauf in forderndem Tempo. (Plus jeweils zwei Kilometer Ein- und Auslaufen in nicht forderndem Tempo.)
Ansonsten keine besonderen Vorkommnisse. Außer dass ich mal ein paar Läufer*innen überhole. Darunter meine Frau, wie sie mir später erzählt, aber das habe ich nicht mitbekommen. (Stichwort voller Fokus aufs Laufen)
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Balkon, Kaffee, Keks, aufs Meer schauen. Das Laufen ein wenig rauszögern. Das muss auch mal sein. Sonst wirkt man so überehrgeizig, überambitioniert, überdiszipliniert. Und überunsympathisch. Lieber noch ‘nen Kaffee. Und noch ‘nen Keks.
Wenn ich mich nicht täusche, ist heute Sonntag. Falls das stimmt, wäre die Hälfte des Urlaubs rum. Vielleicht schon mehr als die Hälfte. Ich weiß es nicht, ich habe da ein wenig den Überblick verloren.
Bei Halbzeit fängt die Rechnerei an, welche Lebensmittel bis zum Ende des Urlaubs reichen.
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Trete auf den Balkon. Draußen ist es stockdunkel, das Meer rauscht gruselig. Hoffentlich macht hier kein Serienmörder Urlaub. Oder noch schlimmer: Workation. Allerdings ist Wochenende. Da muss er nicht arbeiten. Außer er ist selbstständig und kann sich seine Projekte einteilen, wie er möchte. Dann fängt er aber bestimmt nicht Samstagmorgens um 6 Uhr an. Oder?
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Morgendliches Kaffee-Keks-Meerblick Ritual. In der Pinie vor dem Balkon sitzt eine Schwalbe. Das weiß ich, weil ich vor ein paar Tagen meine Frau gefragt habe: „Was ist das für ein Baum?“ und sie gesagt hat: „Das ist eine Pinie.“ Und dann habe ich sie gefragt: „Was ist das für ein Vogel?“, woraufhin sie sagte: „Das ist eine Schwalbe.“
Die Schwalbe macht merkwürdige, keckernde Geräusche. Klingt fast wie das Smoke-Monster bei Lost. Das ist bei der Balz sicherlich nicht besonders hilfreich, wenn du dich wie eine Rauch-Kreatur anhörst, die alles tötet, was ihr zu nahekommt.
Vielleicht keckert da aber auch ein Schwalben-Weibchen und signalisiert ihren männlichen Artgenossen: „Verpisst euch oder ich mache euch kalt.“
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„Mama, was hättest du lieber? Die Weltherrschaft oder ein Haus, das nur aus Wolle besteht?“
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Stehe auf dem Balkon, widerwillig eine Banane essend. Bananen zählen ohnehin nicht zu meinem Lieblingsobst – Stichwort eklige Fäden –, aber dieses Exemplar erregt mein Missfallen in besonderem Maße. Einerseits süß, aber anderseits trotzdem von der festen Konsistenz einer unreifen Banane, was das haptische Verzehrerlebnis erheblich einschränkt. (Sollten Sie mal erklären müssen, was ein First-World-Problem ist, können Sie gerne auf dieses Beispiel zurückgreifen.)
Aus Vernunftgründen drücke ich mir die Banane trotzdem rein. Heute stehen Drei-Kilometer-Intervallläufe auf dem Trainingsplan. Da möchte ich vermeiden, dass der Mitten-im-dritten-Intervall-Christian schwächelt und das Bedürfnis verspürt, den Vor-Trainingslauf-Christian mit der Schale der nicht gegessenen Banane zu ohrfeigen. (Der Vor-Trainingslauf. Christian ist ein sehr harmoniesüchtiger Mensch und umso mehr, wenn er das Objekt einer körperlichen Züchtigung mittels einer Obstschale werden könnte.)
Bevor ich meinen Lauf starte, trinke ich erst noch einen Kaffee. (Der Vor-Trainingslauf-Christian ist nicht nur harmonie-, sondern auch Koffein süchtig. Das gilt allerdings für alle Christians.)