Eine kleine Wochenschau | KW05-2024

Zum Sonntagabend gibt es meine semi-originellen Gedanken und semi-spannenden Erlebnisse aus der abgelaufenen Woche. Manchmal banal, häufig trivial, meistens egal.


29. Januar 2024, Berlin

Jahrestag. Unser 27. Falls Sie sich jetzt fragen: „Wie, 27 Jahre? Sind die beiden schon seit dem Kindergarten zusammen?“ Ja.

In deutlich mehr als der Hälfte dieser Jahre haben wir unseren Jahrestag vergessen. Meistens beide. Zum Glück haben wir noch den Hochzeitstag im Mai. An den denken wir seit acht Jahren nicht. (Dass ich im Ordner „Wichtige Unterlagen“ in unserer Eheurkunde nachschauen musste, in welchem Jahr wir geheiratet haben, verdeutlicht zusätzlich, dass unsere Beziehung zu Jahres- und Hochzeitstagen kompliziert ist.)

Dieses Jahr ist alles anders. Dieses Jahr habe ich an unseren Jahrestag gedacht. Dieses Jahr kann ich mir etwas für den Jahrestag ausdenken. Das ist aus folgendem Grund sehr wichtig: An Weihnachten hat mich meine Frau überrumpelt, indem sie mir einen „Tipi am Kanzleramt“-Gutschein überreichte. Mit der Erklärung, der sei für uns zusammen. Damit wir gemeinsam etwas unternehmen. Das testete die Grenzen unserer seit Jahren geltenden „Wir schenken uns nichts“-Vereinbarung nicht nur aus, sondern verletzte sie aufs Gröbste.

Ein ebenso perfides wie durchschaubares Manöver, um das Gleichgewicht der Kräfte in unserer Beziehung zu ihren Gunsten zu verschieben. Was ihr auch gelang. Als regelbewusster Mensch hatte ich kein gemeinsames Geschenk für uns zusammen vorzuweisen und stand entsprechend blöd da.

Nun überlege ich mir ein Geschenk für unseren Jahrestag, um meine Frau zu düpieren. Darum geht es schließlich bei Jahrestaggeschenken. Die Partnerin oder den Partner schlecht aussehen lassen.

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Familien-Gedöns der Woche (490)

Die DSGVO, so beliebt wie Zitronat, Orangeat, Rosenkohl und Kapern. Daher auch diese Woche der Hinweis: Durch die eingebetteten Posts der diversen Social-Media-Plattformen können deren Betreiber wahrscheinlich irgendetwas herausfinden, was Sie im Internet so machen. Und zwar weil ich die Posts nicht hinter leserinnenunfreundlichen opt-in-Verfahren versteckt habe. Wenn Sie das nicht möchten, ziehen Sie am besten schnell weiter. Allen anderen viel Spaß beim Lesen.

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Wie jeden Freitag, das beste Familien-Gedöns der Woche. Auch diesmal ist die Auswahl gekennzeichnet durch Intransparenz, Subjektivität und Inkompetenz.

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Hilfe, ich werde Papa: 5 Jahre, 10 Auflagen, 70.000 Exemplare (mit super, duper Verlosung)

Am 18. März 2019 erblickte Hilfe, ich werde Papa! das Licht der, nun ja, Literaturwelt. Mit 18 Zentimetern Größe und 170 Gramm Gewicht ein eher zartes Büchlein. Nun ist es fast fünf Jahre alt, mehr als unfassbare 70.000-mal im Einkaufskorb gelandet und gerade in die ebenso unfassbare zehnte Auflage gegangen. 70.000. Wer hätte das gedacht? Ich nicht.

Als Mensch, dem das Hochstapler-Syndrom nicht fremd ist und der aus Gründen, die mal psychoanalytisch aufgearbeitet werden müssten, wenig Stolz für eigene Leistungen und Errungenschaften empfindet, halte ich es durchaus für möglich, dass meine Eltern alle zehn Auflagen komplett aufgekauft haben und dass irgendwo im Westerwald in einer Garage 70.000 Exemplare von Hilfe, ich werde Papa! lagern.

Aber vielleicht täusche ich mich auch und es steht tatsächlich in 70.000 Haushalten eine Ausgabe des Büchleins. Ein Gedanke, der mich mit Freude, noch mehr Unglaube und vor allem Sorge erfüllt. Sorge um 70.000 Babys, deren Eltern dachten, es sei eine gute Idee sich bei mir „Tipps“ und „Ratschläge“ für Vorbereitung auf Schwangerschaft und Säugling zu holen. Hoffentlich haben sie auch richtige Ratgeber gelesen. Sonst werden wir in ein paar Jahren verlorene Hilfe, ich werde Papa!-Generation von Schulabbrecher*innen, Drogenabhängigen und Arbeitslosen haben.

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Eine kleine Wochenschau | KW04-2024

Zum Sonntagabend gibt es meine semi-originellen Gedanken und semi-spannenden Erlebnisse aus der abgelaufenen Woche. Manchmal banal, häufig trivial, meistens egal.


22. Januar 2024, Berlin

6.45 Uhr. Sitze auf dem Sofa und beginne langsam meinen Tag. Zumindest versuche ich es. Das ist gar nicht so einfach, wie es sich anhört. Heute startet unsere alljährliche Fastenwoche und da steht Kaffee auf der No-go-Liste. Für die die nächsten vier Tage gibt es nur Wasser und kein Brot, sondern Tee. Keine schöne Aussicht.

Ich verspüre Heißhunger. Immerhin habe ich seit zehn Stunden nichts gegessen. Kein Wunder, dass mir blümerant ist. Sicherlich bin ich hochgradig unterzuckert. Was natürlich Unsinn ist. Auch ohne Fasten läge meine letzte Mahlzeit zehn Stunden zurück. Trotzdem stünde ich da nicht kurz vor einem Schwächeanfall.

Frage mich, wie ich ohne Kaffee in den Tag starten soll. Wer weckt dann meine Lebensgeister? Bestimmt nicht das Glas Wasser, das neben mir steht. Und schon gar nicht der Waldfrucht-Tee, der mich vorwurfsvoll anschaut, weil ich ihn so langsam trinke.

Kaffee ist da anders. Kaffee ist wie ein guter Freund. Kaffee macht dir keine Vorwürfe. Kaffee hilft dir, ohne doofe Fragen zu stellen. Ich vermisse Kaffee.

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Familien-Gedöns der Woche (489)

Die DSGVO, so beliebt wie Zitronat, Orangeat, Rosenkohl und Kapern. Daher auch diese Woche der Hinweis: Durch die eingebetteten Posts der diversen Social-Media-Plattformen können deren Betreiber wahrscheinlich irgendetwas herausfinden, was Sie im Internet so machen. Und zwar weil ich die Posts nicht hinter leserinnenunfreundlichen opt-in-Verfahren versteckt habe. Wenn Sie das nicht möchten, ziehen Sie am besten schnell weiter. Allen anderen viel Spaß beim Lesen.

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Wie jeden Freitag, das beste Familien-Gedöns der Woche. Auch diesmal ist die Auswahl gekennzeichnet durch Intransparenz, Subjektivität und Inkompetenz.

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Eine kleine Wochenschau | KW03-2024

Zum Sonntagabend gibt es meine semi-originellen Gedanken und semi-spannenden Erlebnisse aus der abgelaufenen Woche. Manchmal banal, häufig trivial, meistens egal.


15. Januar 2024, Berlin

Heute ist große Bauern-Demo am Brandenburger Tor. Als ich gegen 13 Uhr zum Supermarkt gehe, fahren vereinzelte Traktoren an mir vorbei. Monströs große Maschinen. Die Fahrer hupen immer mal wieder.

Keine Ahnung, was die hier wollen. Das Brandenburger Tor ist rund anderthalb Kilometer entfernt. Wahrscheinlich wollen die Bauern ihren Protest in die ganze Stadt tragen, damit das auch wirklich alle mitbekommen. Als wäre das nicht schon seit Tagen Nummer-1-Thema in allen Nachrichtensendungen, Zeitungen und im Internet. Du musst schon unter einem Stein leben, um von den Bauern-Protesten nichts mitzubekommen.

Vielleicht wissen die Bauern, die hier durch Moabit cruisen, auch einfach nicht, wie sie zum Brandenburger Tor kommen. Deswegen fahren sie den ganzen Tag verzweifelt durch Berlin und suchen ihre demonstrierenden Kollegen.

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Familien-Gedöns der Woche (488)

Die DSGVO, so beliebt wie Zitronat, Orangeat, Rosenkohl und Kapern. Daher auch diese Woche der Hinweis: Durch die eingebetteten Posts der diversen Social-Media-Plattformen können deren Betreiber wahrscheinlich irgendetwas herausfinden, was Sie im Internet so machen. Und zwar weil ich die Posts nicht hinter leserinnenunfreundlichen opt-in-Verfahren versteckt habe. Wenn Sie das nicht möchten, ziehen Sie am besten schnell weiter. Allen anderen viel Spaß beim Lesen.

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Wie jeden Freitag, das beste Familien-Gedöns der Woche. Auch diesmal ist die Auswahl gekennzeichnet durch Intransparenz, Subjektivität und Inkompetenz.

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Eine Prager Wochenschau | Tag 3 (06.01.): Wer zuletzt lacht, lacht zuletzt

Wir sind kurzverreist. Nach Prag. Hier gibt es den Bericht. Nicht ganz live, aber dafür in Farbe und 8k. Falls Ihnen Ihre Lebenszeit nichts wert ist und Sie alle Prag-Beiträge lesen möchten, werden Sie hier fündig.


Meine morgendliche Laufrunde führt mich an der O2-Arena vorbei. Ein Display über dem Eingang kündigt einen Auftritt der Jonas Brothers an „5 Albums in 1 show!“ Ich frage mich, seit wann Magier Platten aufnehmen. Und dann gleich fünf Stück.

Es dauert ungefähr zwei Kilometer, bis mir einfällt, dass das mit der Zauberei nicht die Jonas, sondern die Ehrlich Brothers sind. Eigentlich heißt es, dass körperliche Ertüchtigung die Durchblutung des Hirns fördert und gut fürs Denkvermögen ist. Anscheinend muss ich noch sehr viel mehr Sport treiben.

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Eine Prager Wochenschau | Tag 2 (05.01.): Essen wie die Tschechen

Wir sind kurzverreist. Nach Prag. Hier gibt es den Bericht. Nicht ganz live, aber dafür in Farbe und 8k. Falls Ihnen Ihre Lebenszeit nichts wert ist und Sie alle Prag-Beiträge lesen möchten, werden Sie hier fündig.


Mein Tag beginnt mit einem morgendlichen Lauf. Ich bin mir durchaus bewusst, dass im Städtereisen-Kurzurlaub joggen zu gehen, nicht besonders viel Identifikationspotenzial bietet. Im Gegenteil. Das wirkt überengagiert und asketisch-freudlos. Allerdings war meine Nahrungsaufnahme in der Weihnachtszeit stark unterdiszipliniert – dafür aber hedonistisch-freudvoll. Somit ist der Frühsport kein Ausdruck von falschem Ehrgeiz, sondern schlicht dringend geboten.

(Der zwickende Hosenbund nickt, der Hüftspeck lacht und singt: „Wir sind gekommen, um zu bleiben.“)

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Eine Prager Wochenschau | Tag 1 (04.01.): So weit die Füße tragen

Wir sind kurzverreist. Nach Prag. Hier gibt es den Bericht. Nicht ganz live, aber dafür in Farbe und 8k. Falls Ihnen Ihre Lebenszeit nichts wert ist und Sie alle Prag-Beiträge lesen möchten, werden Sie hier fündig.


Zum Frühstück essen wir die Brötchen, die wir gestern Abend gekauft hatten. Über Nacht waren sie weich und knatschig geworden. Damit sie wieder knusprig werden, wollen wir sie aufbacken. Nach einem circa 30-sekündigen Aufenthalt im Backofen haben sie sich in eine Mischung aus Zwieback, Knäckebrot und Styropor verwandelt.

Mit ausreichend Marmelade oder Schokocreme schmecken sie aber ganz okay. Noch besser schmecken es aber, wenn man sie weglässt und die Marmelade und Schokocreme einfach pur isst.

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