Verbringe die Nacht diesmal in friedlicher Koexistenz mit den Moskitos und diskutiere morgens im Bad mit mir selbst, ob es nicht an der Zeit ist, den Rasierapparat zu aktivieren. Komme zu dem Schluss, die Entscheidung auf einen späteren Zeitpunkt zu vertagen.
Stelle am späten Nachmittag am Strand fest, dass das Eincremen des Oberkörpers mit Sonnenmilch von Vorteil gewesen wäre. Sehe aus wie ein Komparse in der Rolle eines sonnenbrandentstellten Pauschaltouristen im Gerhard-Polt-Klassiker „Man spricht deutsch“.
Verspüre abends auf dem Rückweg von unserem neuen besten Freund Costas große Dankbarkeit, dass Mythos-Bier und Verdauungs-Ouzo den visuellen Cortex so weit beinträchtigen, dass ich die Sirtaki „tanzenden“ deutschen Touristen im örtlichen Club-Hotel nur leicht verschwommen wahrnehme. Ein Anblick so würdelos wie abgehalfterte C-Promis wie Costa Cordalis, die im RTL-Dschungelcamp Känguruhoden verspeisen.
Überlege, ob es sich bei dieser Aktion um die Rache griechischer Hotelanimateure für die von der deutschen Bundesregierung forcierten EU-Sparvorgaben für Griechenland handelt, indem sie deutsche Urlauber öffentlich demütigen und erniedrigen. Wahrscheinlich ja!

Ouzo – schlecht für die Augen, gut fürs Gemüt

Christian Hanne, Jahrgang 1975, hat als Kind zu viel Ephraim Kishon gelesen und zu viel “Nackte Kanone” geschaut. Mit seiner Frau lebt er in Berlin-Moabit, die Kinder stellen ihre Füße nur noch virtuell unter den elterlichen Tisch. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für Käsekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigermaßen stabil.
Sein neues Buch “Wenn ich groß bin, werde ich Gott” ist im November erschienen. Ebenfalls mehr als zu empfehlen sind “Hilfe, ich werde Papa! Überlebenstipps für werdende Väter”, “Ein Vater greift zur Flasche. Sagenhaftes aus der Elternzeit” sowie “Wenn’s ein Junge wird, nennen wir ihn Judith”*. (*Affiliate-Links)