Corona-Föhrien 2020 – Tag 3: Von drittklassiger Laufmotivation, zweitklassigen Duscherlebnissen und erstklassiger Strand-Action

Der (fast) alljährliche Urlaubsblog. Diesmal nicht live, aber dafür in Farbe und HD. Zur besseren zeitlichen Orientierung sei erwähnt, dass der Urlaub Ende Juni / Anfang Juli stattfand. Die kompletten Beiträge finden Sie hier.


Besser laufen mit Charles Barkley und Schafen

„Guten Morgen! Schön euch wieder zu sehen.“ Ich jogge wieder den Deich mit den freilaufenden Schafen entlang und durch meine Begrüßung bemühe ich mich, das zarte Pflänzchen unserer aufkeimenden Freundschaft zu pflegen. Die Schafe können ihre Freude aber nicht so richtig zeigen und grasen verlegen weiter. Hach, wie niedlich ihre Schüchternheit doch ist!

Während des Laufens höre ich Podcast. Das habe ich mir vor ein paar Monaten angewöhnt, weil mir tagsüber die Zeit dazu fehlt. So verbinde ich einfach meine sportliche Aktivität mit der Erfüllung meines Informationsbedürfnisses und schlage zwei Fliegen mit einer Klappe. (Notiz an mich selbst: Mir später den Rücken mit Reisigzweigen blutig peitschen für die Verwendung abgeschmackter Redewendungen!)

Aus Gründen der Zeitökonomie gleichzeitig zu laufen und Podcast zu hören, klingt etwas unangenehm nach Zeitmanagement, Effizienzsteigerung und Selbstoptimierung, wie bei irgendeinem drittklassigen Business Coach, der dich andauernd auf Instagram mit mieser Werbung zuspamt. („Bleibst du beim Duschen in deiner Komfortzone?“) Okay, Ihnen spült der Algorithmus das wahrscheinlich nicht in den Feed, aber ich werde damit überflutet, seit ich einmal eine Anzeige angeklickt habe, die wirklich interessant aussah: „Reichtum durch Faulheit – Wie du mit Nichtstun Millionär wirst!“ Hat aber nicht funktioniert und deswegen bin ich immer noch kein Privatier mit zu viel Freizeit, sondern muss beim Laufen Podcast hören.

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Corona-Föhrien 2020 – Tag 1: Von Schafen, neuen Supermärkten, fehlenden Strandutensilien und Strandkorb-Adeligen

Der (fast) alljährliche Urlaubsblog. Diesmal nicht live, aber dafür in Farbe und HD. Zur besseren zeitlichen Orientierung sei erwähnt, dass der Urlaub Ende Juni / Anfang Juli stattfand. Die kompletten Beiträge finden Sie hier.


Der mit den Schafen läuft

„Einen wunderschönen guten Morgen!“ Ich winke einer Gruppe von Schafen zu, um einen guten Eindruck als höflicher Tourist zu machen. Die Schafe grasen unbeeindruckt weiter.

Es ist 8.30 Uhr und ich laufe den Deich an der Ostseite der Insel entlang Richtung Norden. (Falls Sie in Geographie genauso schlecht sind wie ich: Der Deich ist rechts von der Insel und ich laufe nach oben. Bittegerne.) Vor zwei Jahren war das schon eine meiner Lieblingsstrecken, weil du hier direkt neben den freilaufenden Schafen herjoggen kannst.

Schaf auf Wiese vor Landschaft

Für einen Großstädter ist das etwas ganz Besonderes. In Berlin bist du von der Natur so entfremdet, dass du Tieren normalerweise nicht so nahekommst. Außer aufdringlichen Tauben. Und unangeleinten Kampfhunden, bei denen du nicht weißt ob von ihnen oder von ihren stiernackigen Herrchen mehr Gefahr ausgeht. Und Ratten, die im Park vor dir ungeniert den Weg queren. Okay, je länger ich darüber nachdenke, ist das mit der Entfremdung von der Natur in der Großstadt vielleicht doch keine schlechte Sache.

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Föhrien 2013 – 6. Tag: Bernhard Langer für Kleine

Halte mich beim Laufen heute von den Nudisten fern. Folge dafür wider besseren Wissens einem Fahrradweg-Wegweiser, um mich an der nächsten Weggabelung zu erinnern, dass schon vor drei Jahren die Fahrradstrecken auf der Insel maximal an jeder dritten Kreuzung ausgeschildert waren. Lande schließlich auf einem Schutzdeich und laufe neben diversen uneingezäunten Paarhufern her #rundrdolittlerun, wobei ich vor der Herausforderung stehe, mich von ihren Exkrementen fernzuhalten #olfaktorischerhochgenuss. Weiterlesen