„Vierzehn Camping-Wecken, fünfzehn Camping-Wecken, sechzehn Camping-Wecken, …“ Nein, ich befinde mich nicht beim Bäcker, wo die Verkäuferin gerade meine Bestellung abzählt, sondern es ist kurz nach acht und ich mache Liegestütze. Beach Body gibt den Drill Sergeant und hält meine Füße in Schubkarrenposition hoch. Weil die letzten beiden Tage das Training ausfiel, will er mich mit der Camping-Wecken-Zählweise besonders motivieren. Ich müsse lernen, mir im Geiste vorzustellen, wie ich Camping-Wecken esse, anstatt mich pausenlos damit vollzustopfen, so Beach. Mein Körper würde es mir danken. Das Einzige, das ich mir gerade im Geiste vorstelle, ist, wie ich Beach ohrfeige. Das dankt mir mein ganzes Ich.
Der Himmel ist recht stark bewölkt, was sich auch nicht gerade leistungsfördernd auswirkt. Beach scheucht mich jetzt zu den Reckstangen, um Klimmzüge zu machen, und blökt mir ins Ohr: „Drei Mal zehn Camping-Wecken-Klimmzüge, sollten reichen, damit das faule Fleisch in Schwung kommt.“
Weiterlesen
Christian Hanne, Jahrgang 1975, hat als Kind zu viel Ephraim Kishon gelesen und zu viel “Nackte Kanone” geschaut. Mit seiner Frau lebt er in Berlin-Moabit, die Kinder stellen ihre Füße nur noch virtuell unter den elterlichen Tisch. Kulinarisch pflegt er eine obsessive Leidenschaft für Käsekuchen. Sogar mit Rosinen. Ansonsten ist er mental einigermaßen stabil.
Sein neues Buch “Wenn ich groß bin, werde ich Gott” ist im November erschienen. Ebenfalls mehr als zu empfehlen sind “Hilfe, ich werde Papa! Überlebenstipps für werdende Väter”, “Ein Vater greift zur Flasche. Sagenhaftes aus der Elternzeit” sowie “Wenn’s ein Junge wird, nennen wir ihn Judith”*. (*Affiliate-Links)