Der musikalische Adventskalender 2015 – Tag 18: ‚Feliz navidad‘ von José Feliciano (vorgestellt vom ‘Sohn’)

Auch dieses Jahr steigert der musikalische Adventskalender die Vorfreude auf das Weihnachtsfest ins Unermessliche. Diesmal mit ganz vielen phantastischen Gastautorinnen und Gastautoren, die ihre liebsten Lieder zur Weihnachtszeit vorstellen. Viel Spaß beim Hören!

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Heute präsentiert ein weiteres Mitglied des Familienbetriebs ein Lied im musikalischen Adventskalender: ‘Der Sohn’. Er gehört seit 2006 dem Familienbetrieb an. Am liebsten macht er Judo, aber dem bildungsbürgerlichen Wunsch seiner Eltern nach musikalischer Bildung folgend spielt er auch Cello. Also in der Regel ein bis zwei Mal in der Woche (einmal im Unterricht und leicht panisch einen Tag vorher, um doch noch ein wenig zu üben).

Ohne ihn mit Taschengelderhöhungen manipulieren zu müssen, hat er sich eines meiner Lieblings-Weihnachtslieder ausgesucht, um es heute zu präsentieren. Viel Spaß beim Hören!

‘Der Sohn’ mag schnelle Lieder

Papa hat mich gefragt, ob ich in diesem Jahr an seinem musikalischen Adventskalender teilnehmen möchte. Ich habe “Ja” gesagt, weil ich das noch nie gemacht habe und es ausprobieren wollte. Ich habe mir das Lied ‘Feliz navidad’ ausgesucht.

Das Lied habe ich gewählt, weil meine Klasse, die 4b, und ich es unserer Patenklasse, der 1b, vorgesungen haben. Dazu sind wir in ihren Klassenraum gegangen und unsere Klassenlehrerin hat Gitarre dazu gespielt. Das hat sich schön angehört und die Erstklässler haben sich gefreut.

Es gefällt mir, weil es schnell ist und ich mag schnelle Lieder. Ich höre auch gerne “Au revoir” von Mark Forster, weil da schnell gerappt wird. Aber das ist ja kein Weihnachtslied.

Auf YouTube gab es sehr viele Videos von ‘Feliz Navidad’. Manche waren nicht so schön, aber bei einem war die Stimme gut zu hören und das war am besten. ‘Feliz Navidad’ heißt ‘Frohe Weihnachten’ auf Spanisch. Und ‘Prospero Ano y Felicidad’ (das hat der Papa bei Google abgeschrieben) heißt ‘Glückliches neues Jahr’. Das hat uns unsere Klassenlehrerin gesagt.

Mehr will ich nicht schreiben, sondern ihr sollt es euch selber anhören.

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Vielen Dank. lieber Sohn, für diesen weihnachtlichen Smash-Hit, bei dem bestimmt ganz viele Menschen vor dem Monitor mitgesungen haben.

Wer mehr von ihm lesen möchte, muss regelmäßig hier auf dem Blog vorbeischauen.

Der musikalische Adventskalender 2015 – Tag 17: ‚ La Serenissima‘ von Rondo Veneziano (vorgestellt von ‚Kiddo the Kid‘)

Auch dieses Jahr steigert der musikalische Adventskalender die Vorfreude auf das Weihnachtsfest ins Unermessliche. Diesmal mit ganz vielen phantastischen Gastautorinnen und Gastautoren, die ihre liebsten Lieder zur Weihnachtszeit vorstellen. Viel Spaß beim Hören!

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Seit einem Jahr schreibt Liz auf ihrem Blog ‘Kiddo the Kid’ und heute beehrt sie den musikalischen Adventskalender. Normalerweise sind ihre Themen das Leben mit ihrem Kind (dem Kiddo) und auch häufig über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, aber heute widmet sie sich der Musik. Im richtigen Leben arbeitet Liz als Texterin, aber eigentlich sollte sie für ihre phänomenalen, großartigen Blog-Texte mit Talern überhäuft werden, damit sie ausschließlich bloggt und wir täglich Neues von ihr lesen könnten. Das wäre schön.

Das Lied, das Liz vorstellt, stellt eigentlich eine Verletzung der Genfer Menschenrechtskonvention dar, aber in Kombination mit ihrem Text ist es eine liebenswürdige Hommage an ihre Mutter.

Soundtrack from hell: Rondo Veneziano.

Meine Kernfamilie, bestehend aus Muttern, Vattern und Bruderherz, hat es nicht so mit anlassbezogener musikalischer Untermalung. Weil Muttern sich aber irgendwie in den Kopf gesetzt hat, dass es bei uns wenigstens an Weihnachten stilvoll zugehen möge, kaufte sie Ende der Achtziger eine Doppelschallplatte: Rondo Veneziano. In Mutters Augen ein kühner, jedoch festlicher Kompromiss zwischen der Klassikfraktion, vertreten von vier Großeltern, und meinem Vater, der uns von Kindesbeinen an mit Fleetwood Mac, Police und Black Sabbath beschallte.

Wir haben es seit 1986 nicht übers Herz gebracht, meiner Mutter zu sagen, dass wir Rondo Veneziano weder für stilvoll noch für festlich hielten. Jahr für Jahr zog sie, während das Parfait im Gefrierfach seiner halbfesten Form entgegenfror, voller Vorfreude die Doppel-LP mit dem kitschig-schrecklichen Roboter-Venedig-Cover aus dem Plattenregal. In den folgenden Stunden fügten wir uns ins Unvermeidliche, ihr zuliebe. Nur vorübergehend legte Rondo Veneziano am Heiligen Abend eine Pause ein: Nämlich dann, wenn ich meinen Bruder beim Singen der jeweils gleichen drei Weihnachtslieder auf dem Klavier begleitete. Wir haben unsere Nachbarn nie gefragt, welche Art von Lärm sie eigentlich erträglicher fanden.

Anfang der Neunziger kam meine Mutter auf die Idee, ihren Weihnachtssoundtrack mit einem futuristischen, metallenen Baum zu ergänzen. Weil, modern! Und ohne lästige Nadeln. Mein Bruder, sonst ein friedliebendes Kind, randalierte umgehend. Der Metallbaum zog in den Keller. Ungefähr alle fünf Jahre stellt meine Mutter ihn probehalber wieder auf. Sobald mein Bruder eintrifft, gibt es erbitterte Diskussionen, und es muss in letzter Minute ein Tannenbaum beschafft werden.

Irgendwann zogen meine Eltern um. Auf dem Weg ins neue Haus ging der Plattenspieler kaputt. Alles wurde gut. Wir haben meiner Mutter nie verraten, dass es Rondo Veneziano auch als MP3 gibt.

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Vielen Dank, liebe Liz. Weniger für das Lied, aber für die tolle Geschichte dahinter.

Wer mehr von ‘Kiddo the Kid’ lesen möchte – und wer möchte das nicht? – kann dies hier tun:

Der musikalische Adventskalender 2015 – Tag 16: ‚Es kommt ein Schiff geladen‘ und ‚Sissi-Theme‘ (vorgestellt von den ‚Großen Köpfen‘)

Auch dieses Jahr steigert der musikalische Adventskalender die Vorfreude auf das Weihnachtsfest ins Unermessliche. Diesmal mit ganz vielen phantastischen Gastautorinnen und Gastautoren, die ihre liebsten Lieder zur Weihnachtszeit vorstellen. Viel Spaß beim Hören!

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Der musikalische Adventskalender freut sich außerordentlich, dass sich heute die ‚Großen Köpfe‘ die Ehre geben. Dabei handelt es sich nicht um Personen mit anatomischen Anomalien im Oberstübchen-Bereich, sondern um Alu und Konsti, die unter eben diesem Blognamen regelmäßig sehr unterhaltsam über das Familienleben mit ihren beiden Kindern schreiben. Eigentlich wäre der Blogname ‚Große Herzen‘ viel zutreffender für Alu und Konsti, sind die beiden doch überaus hilfsbereit, warmherzig und gastfreundlich.

Alu ist in der Familien-Blogosphäre das weibliche Äquivalent zu einem ‚Hans Dampf in allen Gassen‘. Sie betreibt zusätzlich noch mit Susanne Mierau einen Podcast mit dem originellen Namen ‚Mutterskuchen‘. Darüber hinaus haben die zwei die Elternbloggerkonferenz ‚Blogfamilia‘ ins Leben gerufen, die im Mai 2016 zum zweiten Mal stattfinden wird.

Analog zu ihrer Blogkategorie ‚Seine Sicht‘ und ‚Ihre Sicht‘ stellen Alu und Konsti heute zwei Lieder vor, die gegensätzlicher kaum sein könnten.

Wenn Sissi mit dem Schiffe fährt

Seine Sicht:

Was für eine Aufgabe! Einfach so schlich Sie an uns heran – unverfänglich via Facebook-Messenger. Nun sitzen wir zwei ‘Große Köpfe’ in einem Raum mit Notebooks auf dem Schoß und Kopfhörern. Wenigstens in einem Zimmer und hören hinaus in diese Du-Tube-Welt, denn anders geht es nicht.

Ein Kosmos eröffnet sich uns beiden. Ab und an höre ich fetzen von Liedern bei meiner Frau und denke, klar, stimmt dieses Lied mag Sie. Mich saugt es gerade tief hinein. Vermutlich hätte der Auslober fordern sollen, schickt mir vier Lieder zum Thema Weihnachten und Advent, aber die, die nach zwei Stunden hören raus kommen. Doch stopp – ich bleibe nun doch eher nahe an der Oberfläche und grabe nicht zu tief: Hier mein Kalenderbeitrag (Aber eins höre ich noch schnell).

Mein erster Einfall und zugleich eine Youtube-Entdeckung. Es kommt ein Schiff geladen, ein Lied, das mich als Ministrant bereits elektrisiert hat (trotz der zeitweise schleppenden Altfrauenstimmen). Der Adventsklassiker für mich, ein musikalischer Ritt durch die Christliche Hoffnung auf Weihnachten hin. Nur durch Traurigkeiten und Leid hindurch kann der Mensch ganz Anteil haben an dem Wunder des Kindes in der Krippe – den Sieg über den Tod. Es ist zugleich eines der ältesten Lieder in unserer Adventstradition, der älteste überlieferte Text wird ca. 1450 in einem Dominikanerkloster in Straßburg verortet.

Wie ich gehört habe tritt der Chor in dieser Weihnachtssaison letztmalig auf und tourt durch Deutschland. Wir haben schon Karten.

Ihre Sicht:

Jedes Jahr zu Weihnachten fanden wir uns bei meiner Oma ein, um gemeinsam eine schöne Zeit zu verbringen, daher verbinde ich (wie wahrscheinlich sehr viele Menschen) Weihnachten (nach der Wende) auch mit einem kitschigen Fernsehprogramm. Immer und immer wieder schauten Oma und ich zu Weihnachten Sissi.

Romy Schneider zusammen mit ihrer naziverhafteten Mutter in der Rolle fürs Herz des Volkes. Nie wieder ist die latent traurige Romy diese Rolle losgeworden in all ihren Lebensjahren. SEUFZ!

Sissi und Franzl haben sich irgendwo in meinen Hirnwendungen abgelegt und werden unweigerlich mit Weihnachten verbunden. Das unschuldige Mädchen aus den Bergen und die grantige Schwiegermutter, der fesche Ungare und der tollpatschige Hofmeister. Der Verrat an Neni und der starke Vater Max. Es ist alles noch da drin in meinem Hirn und es wird wohl langsam Zeit, die geballten Gefühlswelten aus Österreich auch an K1 weiterzugeben. An erster Stelle steht dabei natürlich nur mein Interesse an epochaler Musik und nicht an “Siiissssssiiiiiiii”, das ist ja wohl man klar!

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Vielen Dank, Alu und Konsti, für die heutige einerseits besinnliche, andererseits romantische Liedauswahl.

Wer mehr von den ‚Großen Köpfen‘ lesen möchte, kann dies hier tun:

 

 

Der musikalische Adventskalender 2015 – Tag 15: ‚Xmas has been X‘ed‘ von NOFX (vorgestellt von ‚Daddylicious‘)

Auch dieses Jahr steigert der musikalische Adventskalender die Vorfreude auf das Weihnachtsfest ins Unermessliche. Diesmal mit ganz vielen phantastischen Gastautorinnen und Gastautoren, die ihre liebsten Lieder zur Weihnachtszeit vorstellen. Viel Spaß beim Hören!

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Der musikalische Adventskalender freut sich heute über den Beitrag von Kai Bösel vom einzig wahren Online-Väter-Magazin ‚Daddylicious‘, das er gemeinsam mit Mark Bourichter betreibt. Werdende, junge und alte Väter, die Infos zu Erziehung und kindliche Entwicklung, über rechtliche Fragen oder zu Must-Have-Gadgets für coole Väter suchen, werden hier fündig. Es ist das Verdienst von Kai und Mark, dass Männer, die sich liebevoll um ihre Kinder kümmern, nicht länger Angst haben müssen, ihre ‚Cochones‘ zu verlieren (nicht einmal, wenn sie mal einen Abend alleine mit ihren Neugeborgenen verbringen). Und es ist Kais Verdienst, dass ein wenig Punk-Rock Einzug in den musikalischen Adventskalender erhält.

A headbangin‘ Xmas to all of you

Ich kenne nicht ein einziges Lied der aktuellen Charts. Und wenn ich mich mal außerhalb meines gewohnten Radio-Empfangsgebietes aufhalte und auf mir nicht bekannte Pop-Sender ausweichen muss, dann merke ich, dass ich auch nichts verpasst habe. Denn musikalisch gehöre ich wohl eher in das letzte Jahrtausend und tummle mich akustisch am liebsten da, wo früher „Independent“ am Plattenregal zu lesen war.

Klar spielt Musik auch zu Weihnachten bei uns Zuhause eine große Rolle. Und neben den selbstgeschmetterten Klassikern mit unserer Tochter laufen bei uns die besten Christmas-Songs von Johnny Cash, Elvis oder Brian Setzer mit seinem Orchester.

Aber nun darf ich mich hier mal richtig austoben und meinen liebsten Weihnachtssong vorstellen. Daher bekommt Ihr von mir nun den Punk-Rocksong „Xmas has been X’ed“ von meiner zweitliebsten Kapelle NOFX um die Ohren. Bääääm. Das ist für Euch vielleicht alles andere als weihnachtlich. Aber nur weil am Baum die Lichter brennen, schmeiß ich ja nicht gleich meinen Musikgeschmack über Bord. Abgesehen davon stehen auch meine Frau und unsere Kinder auf erdigen Rock. In der richtigen Dosis und angepasster Lautstärke.

Warum NOFX? Die vier Jungs aus Amerika stehen bei mir seit über 20 Jahren direkt hinter Social Distortion auf Platz 2 meiner Lieblingsbands. Die Crew um Frontmann Fat Mike macht auch live richtig gute Laune – inklusive Pogo im Moshpit. Daher gehört ihr nicht ganz ernstgemeinter Weihnachtssong auf jede Xmas-Setlist. Glaubt Ihr nicht? Dann checkt mal das Video. Happy Xmas!

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Vielen Dank für diesen krachenden Weihnachtssong, lieber Kai!

Noch viel mehr von ‘Daddylicious’ gibt es hier zu lesen:

 

Der musikalische Adventskalender 2015 – Tag 14: ‚Oh du Fröhliche‘ von Heintje (vorgestellt von ‚Auftragsmama‘)

Auch dieses Jahr steigert der musikalische Adventskalender die Vorfreude auf das Weihnachtsfest ins Unermessliche. Diesmal mit ganz vielen phantastischen Gastautorinnen und Gastautoren, die ihre liebsten Lieder zur Weihnachtszeit vorstellen. Viel Spaß beim Hören!

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Es erfüllt den musikalischen Adventskalender gleichermaßen mit Freude und Stolz, dass der Loriot unter den Mütter-Bloggerinnen das heutige Lied präsentiert. ‚Auftragsmama‘ ist quasi die Victoria von Bülow unter den bloggenden Müttern. Wer daran Zweifel hegt, sollte ihren Bericht von der gemeinsamen Autofahrt mit ihren Eltern lesen. Neben ihren satirischen Texten schreibt sie sehr einfühlsam über ihr Leben als Alleinerziehende mit ihren beiden Kindern.

Bei ihrer Liedauswahl nimmt ‚Auftragsmama‘ einen interessanten Perspektivwechsel vor. Zumeist sind es die Eltern, die gemartert sind vom in der Regel nur mäßig talentiertem Blockflötenspiel des eigenen Nachwuchs. Sie aber beschreibt die Agonie der kindlichen Blockflötenkünstlerin, die immer nur das eine vermaledeite Lied spielen darf. Wie so ein Rex Gildo von dem jeder ausschließlich „Tanze Samba mit mir“ hören wollte (noch lieber wollte man höchstens gar nichts von ihm hören).

Oh je, du Fröhliche

Es war einmal ein kleines, armes Mädchen.

Das hatte eine Oma, die den Kinderstar Heintje verehrte. Und es hatte eine Mutter, die kleine Mädchen mit süßen Pullovern mochte. Und Blockflöten.

Und so fand es sich als Dreizehnjährige mit weinrotem Nickipullover am Heiligabend in der Kirche wieder. Vorne. Vor dem Altar.

Der Pullover hatte als Extraausstattung einen weißen Häkelkragen. Die gewöhnliche Blockflöte wurde im Laufe der Jahre durch das gehobene Modell, der Altflöte, ersetzt.

Und während das arme Mädchen versuchte, fehlerfrei “Oh du Fröhliche” zu spielen und gleichzeitig stillzustehen, obwohl der Pullover aus der Hölle furchtbar juckte, sah es die Jungs aus ihrer Klasse.

Sie drehten sich Zigaretten, lachten über das Mädchen und wahrscheinlich würde sie sowieso niemals einen Freund finden, solange sie dieses Hobby ausübte.

Tapfer spielte das Mädchen ihr Lied weiter, während sie sah, wie ihre beste Freundin in der zweiten Reihe langsam einnickte und zur Seite sackte.

Das Mädchen hatte noch zwei weitere, bedauernswerte Kinder an ihrer Seite. Das eine spielte das Cello, das andere den Kontrabass.

In der Weihnachtszeit verdienten sie sich als Trio ihre Brötchen, wenn sie für Kirchen oder Altersheime im Kreis gebucht wurden.

Die “Brötchen” waren in Tüten verpackte Leckereien wie Apfelsinen, Zartbitterschokolade oder Walnüsse. Manchmal gab es nach dem Auftritt noch einen lauwarmen Kakao, der durch eine 1cm dicke Schicht Haut aufgewertet wurde.

Eigentlich hatte das Trio ein beachtliches Repertoire an Weihnachtslieder eingeübt. Aber das Publikum verlangte immer den Gassenhauer “Oh du Fröhliche”. Das langweiligste und einschläferndste Lied, das altflötenspielende Mädchen kennen.

Eine besonders beliebte Version meiner Oma ist hier zu finden. Und ja – man wird fröhlich. Sobald das Lied zu Ende ist.

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Vielen Dank, liebe ‚Auftragsmama‘, für diesen Einblick in dein kindliches Weihnachtsmusiktrauma. Beim Anhören der Heintje-Interpretation konnten wir den Schmerz physisch mitfühlen.

Mehr von ‚Auftragsmama‘ gibt es hier:

 

 

Buchvorstellung: „Eine Mama am Rande des Nervenzusammenbruchs“ von Nina Massek

Mit pädagogischer Literatur für Eltern lassen sich hunderte von Regalmetern füllen. Die Werke beschäftigen sich mit Fragen des richtigen Umgangs mit Säuglingen, klären über Trotzkinder auf (die so nicht mehr genannt werden sollen), informieren über vegane Beikost, lehren den kompetenten Umgang mit Medien und geben sogar Hinweise zu Möglichkeiten des elterlichen Beischlafs. Somit scheinen alle Themen abgedeckt zu sein, für die sich Eltern interessieren könnten. Alle Themen? Nein! Denn selbst im Jahr 2015 gibt es noch eine schmerzliche Lücke im Genre der Eltern-Nachschlagewerke: den Lügen-Leitfaden! Es ist das große Verdienst Nina Masseks, sich dieses Desiderat der Erziehungsratgeber angenommen zu haben. Eltern dürfen sich freuen, dass es seit November „Eine Mama am Rande des Nervenzusammenbruchs. 20 wunderbare Flunkereien, die Eltern das Leben erleichtern.“* zu kaufen gibt.

Buch an Kaffee

Buch an Kaffee

Seit meiner ersten Buchbesprechung habe ich zwar keine nennenswerten zusätzlichen Kompetenzen im Rezensieren von Büchern erworben, aber dies hindert mich nicht daran, das Masseksche Erstlingswerk hier vorzustellen. Sollte der Verlag ab morgen einen Einbruch der Verkaufszahlen feststellen, möchte ich mich dafür vorab in aller Form entschuldigen. Weiterlesen

Der musikalische Adventskalender 2015 – Tag 13: ‚Stille‘ (vorgestellt von ‚Das Nuf‘)

Auch dieses Jahr steigert der musikalische Adventskalender die Vorfreude auf das Weihnachtsfest ins Unermessliche. Diesmal mit ganz vielen phantastischen Gastautorinnen und Gastautoren, die ihre liebsten Lieder zur Weihnachtszeit vorstellen. Viel Spaß beim Hören!

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Es erfüllt den musikalischen Adventskalender mit großer Freude, dass den heutigen Beitrag eine Legende der deutschen Blogosphäre vorstellt: Patricia Cammarata aka ‚Das Nuf‘ bloggt seit mehr als zehn Jahren über alles, was sie interessiert und beschäftigt und seit sie selbst Mutter ist, häufig über die Tücken des Familienalltags. Seit ein paar Monaten ist Patricia auch Bestseller-Autorin, denn ihr im August erschienenes Erstlingswerk „Sehr gerne, Mama, Du Arschbombe“ verkauft sich wie das sprichwörtliche geschnittene Brot und sogar noch viel besser. Sollten Sie noch nach einem Weihnachtsgeschenken suchen, kaufen Sie das Buch und beschenken Sie ihre Familienangehörigen, Freunde, Kollegen, entfernte Bekannte und wildfremde Menschen – sie werden Ihnen allen für immer in tiefster Dankbarkeit verbunden sein.

Der heutige Beitrag, den Patricia vorstellt, ist ein absoluter Klassiker. Wenn in der Vorweihnachtszeit allmorgendlich Wham! Ihr ‚Last Christmas‘ durch den Äther plärren, Bing Crosby zum 1.000 Mal von einer weißen Weihnacht träumt und Rolf Zuckowski, der Kinderbarde aus der Hölle seinen weihnachtsmusikalischen Terror verbreitet, wünschen wir ihn uns alle, bekommen ihn aber nur selten zu Gehör.

‘Das Nuf’ mag es still

Neulich wurde ich im Rahmen eines Interviews gefragt, was ich denn aus der Zeit ohne Kinder am meisten vermisse. Man könnte jetzt denken, es wäre so etwas gewesen wie Ausschlafen. In meinem Fall ist das aber nicht so. Ich bin Lerche. Ob mit oder ohne Kinder, ich bin eigentlich immer um 7 wach und wenn der Tag nicht um 7.30 Uhr los geht, sinkt meine Laune (genauso übrigens, wenn ich schon um 6.30 Uhr aufstehen muss – aber das ist ein anderes Problem).

Jedenfalls mein spontaner Gedanke war: Stille.

Stille

Ruhe – einfach keine Geräusche.

„Ruhe?“ werden jetzt einige Eltern verwirrt denken. Ja, Ruhe! Ruhe ist die Abwesenheit von Geräuschen. Stimmen eingeschlossen. Man vergisst das nach einigen Jahren, aber es gibt eigentlich so etwas wie Lautlosigkeit. Also der Zustand, wenn niemand Fragen an einen stellt und man einfach nichts hört. Keine Musik – nicht mal der Furby spricht.
Mein Bedürfnis nach Ruhe ist unterschiedlich stark. Freitags größer als montags, nachts größer als tagsüber, am Ende des Jahres größer als zu Beginn des Jahres.

Sprich in der Weihnachtszeit würde ich gerne einfach nach Hause kommen, alle Geräusche draußen lassen, mir eine Kerze anzünden, einen selbstgekauften Keks mümmeln und mich in die Lautlosigkeit gleiten lassen.

Doch genau in dieser Weihnachtszeit ist Ruhe noch seltener als in allen anderen Jahreszeiten. Da wird geplappert, geplant, gewünscht und gesungen. Und wenn nicht gesungen wird, plagen einen Ohrwürmer. Ohrwürmer, die einen erst zur Osterzeit kurz verlassen. Von der Weihnachtsbäckerei übergangslos zu Fips dem kleinen Osterhasen.

Was wäre das schön, wenn ich einmal eine Stunde nichts – absolut nichts hören müsste. Wenigstens in der Stillen Nacht. Das wünsche ich mir vom Weihnachtsmann.

Schlaumeierwissen: In einem ruhigen Raum kann man tatsächlich immer noch 30-45 dB messen – nicht etwa 0. Es gibt genau einen Raum in der Welt, der 99,99% aller Geräusche absorbiert. Minus 9 dB hat der. Berichten zufolge hat es noch nie jemand länger als 45 Minuten darin ausgehalten.

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Vielen Dank, liebe Patricia, für diese Minuten der Ruhe und Stille.

Lesen Sie mehr von ‘Das Nuf’:

Fremdgebloggt bei ‚Glucke und so‘: Das Weihnachts-ABC

Die Belästigung anderer Blogs durch meine Wenigkeit will und will nicht aufhören. Diesmal gibt es bei ‘Glucke und So’ ein Weihnachts-ABC, bei dem keine Fragen offen bleiben. Außer der einen, warum dieser Wahnsinnige immer wieder bei anderen Bloggerinnen Artikel veröffentlichen darf. Trotzdem viel Spaß beim Lesen!

 

 

Der musikalische Adventskalender 2015 – Tag 12: ‚Is this Christmas?‘ von The Wombats (vorgestellt von Rike Drust)

Auch dieses Jahr steigert der musikalische Adventskalender die Vorfreude auf das Weihnachtsfest ins Unermessliche. Diesmal mit ganz vielen phantastischen Gastautorinnen und Gastautoren, die ihre liebsten Lieder zur Weihnachtszeit vorstellen. Viel Spaß beim Hören!

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Heute freut sich der musikalische Adventskalender, dass sich eine weitere Bestseller-Autorin die Ehre gibt. Rike Drust hat das Buch ‘Muttergefühle Gesamtausgabe’ geschrieben, das sich millionen-, wenn nicht gar milliardenfach verkauft hat. Und das mit Recht. Jeder der es gelesen hat, stimmt mir wohl zu, dass dieses Buch ein Standardwerk für frischgebackene Eltern sein sollte, das ihnen direkt nach der Entbindung und noch vor der Durchtrennung der Nabelschnur überreicht wird. Wenn Rike nicht gerade Bestseller-Bücher verfasst, schreibt Sie auf Ihrem Blog ‘Infemme’ über Familienthemen, Politik und verschickt ab und an mal einen Brief an Franz-Josef Wagner.

Rike Drust fragt sich, ob das Weihnachten ist

Ich hasse Knopfdruckfeste. Wie soll man sich an einem festgelegten Zeitpunkt auf eine festgelegte Art fühlen? Nehmen wir Weihnachten. Erst vier Wochen vorfreudig, dann drei Tage milde, dankbar, beseelt und immer hungrig sein. Vielleicht ist es albern, weil ich schon 40 bin, aber ich mag mich noch immer nicht irgendwie sein müssen, weil „man das eben so macht“.

Leute mit Kindern werden jetzt hämisch lachen. Denn Kinder, das sind diese kleinen Menschen, die die Supermarkt-Filialleiter Ende September darauf aufmerksam machen, endlich den Spekulatius einzuräumen. Die wollen basteln, backen und immer Süßes essen dürfen und Adventskalender haben und Heiligabend hören „Das gibt’s ja nicht, während wir um den Block gegangen sind, war der Weihnachtsmann hier.“, obwohl sie gar nicht an ihn glauben. Wir machen das auch so. Warum das geht? Besonders, wegen der Wombats.

Dieses Lied hat mir musikalisch (textlich nicht so, aber das kann ich ausblenden) meine Version von Weihnachten gezeigt: Alles wie immer, nur gemütlicher und alle dürfen mehr. Adventskalender kaufen statt basteln. Immer Kerzen anzünden. Einen Plastik-Regenbogen-Tannenbaum haben. Hausmusik machen. Sehr viel Fernsehen gucken. Kniffeln, bis die Würfel rund sind. Die Kinder wegverabreden, weil wir uns sonst streiten. Wenn ich jetzt die Glocken vom Weihnachtsmannschlitten höre, rolle ich nicht mit den Augen, sondern rufe: WIE GEIEL: Es ist wieder die Zeit, in der wir mehr Zeit haben, um machen zu können, was wir wollen.

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Vielen Dank, liebe Rike, für das Lied und mögen dir die Kniffelwürfel unter dem Tannenbaum hold sein.

Mehr zu lesen von Rike gibt es hier:

Familien-Tweets der Woche (78)

Wie jeden Freitag, die besten Familien-Tweets der Woche. Auch diesmal ist der Auswahlprozess gekennzeichnet durch Intransparenz, Subjektivität und Inkompetenz. Viel Spaß!

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