Das gute Buch: „Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn. Gelassen durch die Jahre 5 bis 10“ von Danielle Graf und Katja Seide (mit Verlosung)

„Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn: Der entspannte Weg durch die Trotzphase“ ist nicht nur der Elternratgeber mit dem längsten Titel aller Zeiten, sondern auch der erfolgreichste. Seit der Veröffentlichung im September 2016 hat das Buch einen Stammplatz auf der Spiegel-Bestseller-Liste inne, es ist in sämtlichen 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen erschienen und wurde in unzählige Sprachen übersetzt, darunter Englisch, Französisch, Italienisch, Polnisch, Chinesisch, Suaheli, Sorbisch, Rätoromanisch und Saterfriesisch. Das Werk ist so populär, dass Gerüchten zufolge indigene Völker im Amazonasregenwald erstmals Kontakt zur Außenwelt aufnahmen, um an das Buch zu gelangen. (Da ich das Gerücht in die Welt gesetzt habe, bin ich von seinem Wahrheitsgehalt überzeugt.)

Anfang März ist nun die Fortsetzung unter dem Titel „Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn: Gelassen durch die Jahre 5 bis 10“ erschienen, was nach dem Mega-Erfolg des ersten Bandes nicht sonderlich überraschend ist. Bruce Willis musste schließlich auch insgesamt fünf Mal langsam sterben und dabei Menschen in Hochhäusern, in Flugzeugen, in New York, an der US-Ostküste und in Halb-Russland retten. Genauso furchtlos wie John McLane, das filmische Alter-Ego von Bruce Willis, kommen Danielle Graf und Katja Seide verzweifelten Eltern mit einem aufmunternden „Yippie-ya-yeah, Schweinebacken“ zur Hilfe und geben ihnen erneut wertvolle Erziehungstipps.

Nachdem ich schon den ersten Wunschkind-Band rezensiert habe, kann ich nun auch Teil 2 einer kritischen Überprüfung unterziehen. Bei Fortsetzungen stellt sich ja immer die Frage, fallen sie in die Kategorie „Der Pate 2“, d.h. das Sequel steht dem ersten Teil in nichts nach, oder in die Kategorie „Matrix Reloaded“ , d.h. man überlegt sich bereits während des Schauens, wen man für die 120 Minuten gestohlene Lebenszeit verklagen kann. Weiterlesen

Das gute Buch: „Die Trotzphase ist kein Ponyhof“ von Christina Tropper und Alexander Smutni-Tropper (mit Verlosung)

Der Blick verfinstert sich, die Unterlippe wird zornig nach vorne geschoben und schließlich kommt es zu einem ohrenbetäubenden Wutanfall, der mit unkontrolliertem Herumwälzen auf dem Boden endet, als habe der Leibhaftige persönlich Besitz vom Körper genommen. Und das alles nur, weil einem irgendetwas gegen den Strich geht. Nein, dies ist keine Beschreibung der wöchentlichen Kabinettssitzung mit Donald Trump, sondern einer Situation, wie sie Eltern von Kindern im Trotzalter regelmäßig erleben – mitunter sogar mehrmals täglich.

Damit der Griff zur Schnapsflasche nicht der einzige Ausweg für stressgeplagte Trotzkind-Eltern ist, haben Christina Tropper und ihr Mann Alexander Smutni-Tropper dankenswerterweise einen Ratgeber verfasst, wie man die Trotzphase als Eltern übersteht, ohne in der Nervenheilanstalt zu landen. Oder in der Betty-Ford-Klinik. Erschienen ist „Die Trotzphase ist kein Ponyhof“ bereits im August letzten Jahres. Da ich aber beruflich sehr beschäftigt war und gleichzeitig versucht habe, mich in die Top10 der ‚2048‘-Weltrangliste zu spielen, komme ich erst jetzt dazu, das Werk zu rezensieren.

Die Trotzphase ist kein Ponyhof

Die Trotzphase ist kein Ponyhof

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Das Bloggen der Anderen (38)

Beim Herumtreiben in der Blogosphäre stoße ich immer wieder auf viele interessante Artikel, die zu gut sind, um sie nicht weiterzuempfehlen. Viel Spaß beim Lesen!

  • Die ‘Huffington Post’ findet, dass wir unsere Kinder nicht verweichlichen lassen sollen (Wenn ich es richtig falsch verstanden habe, wird stattdessen angeraten, sie zu zwingen Petersilie zu essen, bis sie kotzen, weil uns – bzw. der Autorin des ‘Huffington Post’-Artikels – das ja auch nicht geschadet hat.). Familienführer ‘Andrea Harmonika’ fasst den Artikel folgendermaßen zusammen: “Eine Erziehung ist erfolgreich, wenn das Kind sie überlebt hat.” Außerdem gibt es eine sehr lesenwerte Replik auf ‘Gewünschtestes Wunschkind’ mit dem wundervollen Satz: “Meine Aufgabe als Mutter ist es nicht, meine Kinder möglichst anpassungsfähig zu erziehen, sondern sie stark zu machen, dass sie die Welt bewegen.”

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Das Bloggen der Anderen (28)

Beim Herumtreiben in der Blogosphäre stoße ich immer wieder auf viele interessante Artikel, die zu gut sind, um sie nicht weiterzuempfehlen. Viel Spaß beim Lesen!

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Die Wutprobe

»WILLE ABER NICHT!« Es ist Sonntag, 18 Uhr, und die Freundin hat der Tochter gerade erklärt, dass es Zeit für die Badewanne ist. Diese hält Baden aber für einen inakzeptablen Hygieneterror, was sie lautstark kundtut. Mit mehreren Kubikmetern Badeschaum, einer Armada an Badetieren sowie einigen unverhohlenen Drohungen bezüglich des Fernsehkonsums in nächster Zeit gelingt es der Freundin doch, die Tochter zu überreden, in die Wanne zu steigen. Als sie eine Viertelstunde später ankündigt, nun sei es Zeit rauszukommen, brüllt die Tochter wieder: »WILLE ABER NICHT!«

Dieses »WILLE ABER NICHT!« ist der häufigste Satz, den die Tochter zurzeit sagt. Sie befindet sich nämlich in der Trotzphase. Und zwar ungefähr, seit der Sohn geboren wurde. Wahrscheinlich ist die Tochter ein wenig eifersüchtig auf ihren Bruder. Das lässt sie aber nie an ihm aus. Dafür an uns. Mehrmals täglich gibt sie uns zu verstehen, dass sie uns für die herzlosesten, ungerechtesten und hinterhältigsten Menschen der Welt hält, die sich bestenfalls als Diktatoren zentralasiatischer Scheindemokratien eignen, nicht aber als treusorgende Eltern, die sich liebevoll um ihre Erstgeborene kümmern und dieser jeden Wunsch von den Lippen ablesen.

Da die Freundin auch nach der Geburt des Sohnes als Erste von uns beiden die Elternzeit genommen hat, muss sie meistens die cholerischen Ausbrüche der Tochter ertragen. Insbesondere auf dem Heimweg von der Tagesmutter spielen sich Tag für Tag Tragödien ab, wie man sie allenfalls im Theater des antiken Griechenlands erleben konnte.

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