Eltern-Sprech

Manchmal sind Eltern im Sinne eines harmonischen Miteinanders gezwungen, Aussagen gegenüber ihren Kindern diplomatisch zu verklausulieren. Das Müttermagazin hat auf seiner Facebook-Seite eine hübsche Gegenüberstellung gepostet, was Eltern zu ihren Kindern sagen und was sie eigentlich meinen.

Eltern-Sprech

Ich finde, diese Liste kann noch ein wenig ergänzt werden:

Was Eltern sagen Was Eltern meinen
Zuviel Schokolade ist ungesund. Wir essen die später vor dem Fernseher.
Das ist aber ein schönes Bild. Nicht jedes Kind muss Malen können.
Schlaf’ gut und träum‘ schön. Schlaf‘ heute Nacht gefälligst in deinem eigenen Bett.
Das tut gar nicht weh. Was bin ich froh, dass ich keine Spritze bekomme.
Geh’ doch mal raus zum Spielen. Ich will meine Ruhe haben und im Internet surfen.
Der Schwimmkurs macht bestimmt Spaß. Zum Glück muss ich nicht in die vollgepullerte Brühe springen.
Ich bin immer gerne mit meinen Eltern gewandert. Das war die absolute Hölle.
Hasi schläft nur. Der alte Rammler ist sowas von mausetot.

Weitere Vorschläge sind gerne willkommen!

Für das Baby nur das Beste (Teil 2)

Für das Baby nur das Beste (Teil 1)

Hieven die erstaunlich schwere Matratze in den Einkaufswagen und legen gleich noch drei Spannbettlaken, zwei Babyschlafsäcke und ein Schaffell dazu. Stellen dabei überrascht fest, dass sich in dem Wagen eine Wickelauflage, ein paar Molton-Tücher sowie eine Babybadewanne befinden. Können uns nicht erinnern, sie in den Wagen gelegt zu haben. Entscheiden uns dennoch dafür, sie im Wagen zu belassen, da sie allesamt das Kriterium der elementaren Erstausstattung zu erfüllen scheinen.

Die Verkäuferin fragt uns, ob wir uns bereits Gedanken um ein Mobile für das Bett gemacht hätten. Wir müssen die Frage beschämt verneinen. Erhalten dafür ein kenntnisreiches Kurzreferat über die existenzielle Bedeutung optischer Reize für die kognitive Entwicklung des Säuglings. Wage einzuwenden, eine Kuh, ein Esel, ein Schaf, ein Pferd und ein Huhn, die zu „Old McDonald had a farm“ im Kreis tanzen, förderten vielleicht weniger die frühkindliche Gehirnentwicklung, sondern ebneten vielmehr den direkten Weg ins Unterschichtenfernsehen zum DSDS-Casting inklusiver öffentlicher Bloßstellung durch Dieter Bohlen. Ernte dafür einen fassungslosen Blick der Verkäuferin, als hätte ich soeben verkündet, unser Kind im Rahmen eines sozialpsychologischen Experiments ohne jeglichen sozialen Kontakt in einer dunklen Kammer aufwachsen lassen zu wollen. Verfrachte schleunigst zwei Mobiles in unseren Einkaufswagen, um den eher unvorteilhaften Eindruck der Verkäuferin zu zerstreuen.

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Für das Baby nur das Beste (Teil 1)

Haben vor einigen Tagen bei der Frauenärztin ultraschallenderweise erfahren, dass wir tatsächlich Eltern werden. Nachdem wir mit der Namenswahl noch nicht so recht weiter gekommen sind, besprechen wir nun, welche notwendigen Anschaffungen für das Baby zu tätigen sind. Wir wollen nicht, dass es uns wie den Freunden ergeht, deren Shoppingtour für die Baby-Erstaustattung derart aus dem Ruder lief, dass sie an der Kasse zur Begleichung ihrer Einkäufe einen Kleinkredit der örtlichen Sparkasse aufnehmen mussten. Weiterlesen

Nomen est omen – Die Qual der Namenswahl

Seit ein paar Tagen steht es fest: Wir bekommen Nachwuchs. Beschäftige mich daher intensiv mit der Namenswahl. Eine äußerst verantwortungsvolle und nicht zu unterschätzende Aufgabe. Schließlich muss sich das Kind sein ganzes Leben mit diesem Namen rumschlagen. Das will man zum psychischen Wohle des Kindes natürlich nicht vermasseln.

Frage mich beispielsweise, wie groß das intellektuelle Vakuum bei Eltern ist, die ihre Kinder mit Namen wie Cinderella oder Pumuckl bestrafen. Insbesondere bei Nachnamen wie Rockhausen-Fleischmann oder Schulze-Rinksdorf ergibt dies befremdliche Kombinationen. Damit sind demütigende Erfahrungen auf Schulhöfen und Sportplätzen vorprogrammiert und die Kinder von Geburt an jeglichen Chancen auf soziale Teilhabe beraubt. Da könnten sie das Kind auch gleich „Du Opfer“ nennen.

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Wir bekommen ein Baby

Sitze aufgeregt wie ein Teenager beim Tokio Hotel-Konzert mit der Freundin im Untersuchungszimmer der Frauenärztin und starre auf einen 12-Zoll-Monitor, auf dem sich eine erdnussförmige Figur bewegt. Haben es nun tatsächlich grobkörnig und schwarz auf weiß: Wir bekommen ein Baby! Um präzise zu sein, bekommt die Freundin das Baby. Weiterlesen

Föhrien 2013 – Abreise: Föhrbei

Erhalte beim Packen der Sachen Gewissheit, dass sich das Gepäckvolumen in den zwei Urlaubswochen auf wundersame Weise tatsächlich stark vergrößert hat. Beschließe, die auf der Insel erworbenen Schaufeln und Kächer zurückzulassen, was von den Kindern mit derart großem Unmut aufgenommen wird, als hätte ich verkündet, sie dürfen nie wieder Fernsehen schauen. Weiterlesen

Föhrien 2013 – 12. Tag: Das Ende naht!

Absolviere morgens den letzten Urlaubslauf und widerstehe dabei dem Impuls von den Schafherden mit einem lauten “Mäh!” Abschied zu nehmen #fastwiderstanden #kleinesmäh. Verzichte beim letzten Strandbesuch auf die Sonnencremé #tanningdaredevil und steige noch einmal würdelos ins Meer begleitet von aufmunternden Rufen des Sohns: „Ich bin schon drin! Ich schwimme schon!“ #immernochsaukalt. Weiterlesen

Föhrien 2013 – 11. Tag: Von kleinen Lüftchen

Habe erneut morgens einen erkenntnisreichen Lauf und lerne dabei, dass das aufgrund der Ohrstöpsel und des vollaufgedrehten iPods von einem selbst als dezent empfundene Aufstoßen für den gerade überholenden Radfahrer anscheinend ein anderes Hörerlebnis darstellt und einem ein missbilligendes Kopfschütteln einbringt #sollteeinliedwerden #zumglückkeinföhrzchen #check. Weiterlesen

Föhrien 2013 – 10. Tag: Der Kunde als König

Kehre auf dem Rückweg vom Bäcker im Café Steigleder ein und erfrage höflich, ob es möglich sei, schon zu der frühen Stunde ein Stück Friesentorte zu erwerben, was von der resoluten Konditorin mit einem barschen “WAS, Sie essen MORGENS schon Torte?” #aufschrei beantwortet wird. Meine schüchtern-devote Entgegnung, die Torte sei einfach so lecker, dass sie bereits zur Morgenstund‘ zum Föhrzehr #check geeignet sei, wird mit einem achselzuckenden “Na, das müssen Sie selbst wissen.” quittiert. Ernte nach einer fast 10-minütigen Anschneideprozedur der neuen Torte #malwiedergefangenimraumzeitkontinuum noch einen missbilligenden Blick, da ich es unföhrzeilicherweise #check2 wage, nicht passend zu bezahlen. Föhrlasse #check3 #iamonfire demütig und voller Dankbarkeit den Laden. Weiterlesen

Föhrien 2013 – 9. Tag: Lotterleben

Werde beim morgendlichen Blick in den Trainingsplan mit Tränen in den Augen gewahr, dass heute ein lockerer (!) 10 km-Lauf zu absolvieren ist, was laut Trainingslehre helfen soll, die gestrige lange Strecke aus den Beinen zu laufen #wtf?. Nachdem sich diese Logik schon beim Notieren des Plans nicht wirklich erschlossen hatte, ergibt sie beim heutigen Lauf noch weniger Sinn. Spiele nach dem Training kurz vor der Dehydration stehend mit dem Gedanken, auf der Strandpromenade einem kleinen Jungen die Apfelschorle zu entreißen. Erblicke aber noch rechtzeitig aus dem Augenwinkel den dazugehörigen Vater #1,90m #120kg #tätowiertbiszurhalskrause und entscheide, dass sich das Durstgefühl doch noch im erträglichen Rahmen bewegt.

Wie kann man sich nur so gehen lassen?

Bemerke beim Blick in den Spiegel, dass allmählich ein der Urlaubsentspannung geschuldeter Verlotterungseffekt einsetzt:

  •  ob Shorts und T-Shirt farblich zusammenpassen, wird kaum noch Beachtung geschenkt #gehtehnurzumstrand #dakenntmichohnehinniemand,
  • der Kamm wird morgens nur noch widerwillig genutzt, und zwar weniger um eine irgendwie geartete Frisur zu gestalten, sondern lediglich um notdürftig einer schmerzhaften Verfilzung der Haare vorzubeugen #gehtehnurzumstrand #dakenntmichohnehinniemand
  • das überfällige Stutzen des Barts wird von Tag zu Tag weiter verschoben #gehtehnurzumstrand #dakenntmichohnehinniemand und
  • das Eincremen mit Sonnenmilch wird ebenfalls immer nachlässiger vorgenommen, was die Fortsetzung der jährlichen Tradition zur Folge hat, sich am Oberkörper einen einzigen Streifen Sonnenbrand einzuhandeln #tanningmoron, was wiederum am Strand beim Ausziehen des T-Shirts neugierige bis skeptische Blicke der anderen Strandbesucher hervorruft #zudummzumeincremen? #dakenntmichohnehinniemand.

Habe im Strandkorb die föhrtastische #check Idee, mich als Werbetexter auf Föhr niederzulassen. Genügend Bedarf ist augenscheinlich vorhanden und das Niveau scheint auch erreichbar. Der Unternemens-Claim steht auch schon: Insel-Werbung – Föhr Ihren Erfolg #check2.

Ausblick auf Morgen: Piratentage auf Föhr. Stark! #diekleinendingedesurlaubslebens